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Rückrufaktion: Gefährliche Spielekonsolen

Bei Nintendos neuer Spielekonsole Wii besteht Verletzungsgefahr: Nur eine Woche nach dem Verkaufsstart in Deutschland hat das Unternehmen 3,2 Millionen Sicherheitsbänder zurückgerufen, mit denen die Fernbedienung am Handgelenk befestigt wird.

Tokio/Frankfurt - Die Handschlaufen sollen laut Nintendo nun durch stärkere Bänder ersetzt werden. Damit reagierte der japanische Konzern auf Unfälle mit der bewegungsgesteuerten Wii-Konsole, bei denen Spielern die Fernbedienung trotz Sicherheitsbandes aus der Hand geflogen war und Gegenstände wie Fernseher zertrümmert hatte. In Internet-Foren berichteten Wii-Spieler von kleineren Verletzungen durch Unfälle mit der Fernbedienung.

Bei der Wii-Konsole spielt der Spieler im Stehen und steuert das Spiel durch seine Körperbewegungen, die durch Bewegungssensoren an der drahtlosen Fernbedienung registriert werden. Bei realitätsnahen Videospielen wird die Fernbedienung beispielsweise als Baseball-, Golf- oder Tennisschläger eingesetzt. Daher hatte Nintendo nach dem Wii-Verkaufsstart in den USA die Käufer gewarnt, sich beim Spiel nicht allzu sehr zu verausgaben.

Das Sicherheitsband für die Fernbedienung von 0,6 Millimetern habe sich für die Kraft mancher Spieler als zu schwach erwiesen, erklärte Nintendo-Sprecher Yasuhiro Minagawa. Deswegen solle es nun durch ein Band von einem Millimeter Stärke ersetzt werden. Ein Sprecher von Nintendo Deutschland betonte, dass es sich um einen freiwilligen Austausch der Bänder handele. Wie viele Verbraucher in Deutschland betroffen sind, konnte er nicht sagen.

Schnittwunden und blaue Flecken

Mit insgesamt 3,2 Millionen Stück werden mehr Sicherheitsbänder zurückgerufen als bislang Wii-Konsolen verkauft wurden, da einige Kunden gleich mehrere Fernbedienungen zum gemeinsamen Wii-Spielen gekauft hatten. Neuere Konsolen sind bereits mit den stärkeren Sicherheitsbändern ausgestattet. In Europa hat Nintendo seit Verkaufsstart am 8. Dezember eigenen Angaben zufolge bereits mehr als 325.000 Wii-Konsolen verkauft. In den USA gingen seit Verkaufsstart rund 600.000 Stück über die Ladentheken, in Japan seit dem 2. Dezember rund 400.000.

In eigens geschaffenen Internetforen berichten Spieler von ihren Unfällen mit der Wii-Fernbedienung. Ihnen gingen demnach Fernseher, Computerbildschirme, Fenster oder Glaslampen zu Bruch. Zwischenfälle mit der Wii-Konsole hätten bei Spielern außerdem zu blauen Flecken und Schnittwunden an den Händen geführt. (tso/AFP)

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