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Rückrufaktion: Schwarz, Rot, Gold

Giftige Farben: Shell ruft Rucksack zur Fußball-EM zurück.

Für Shell ist der Versuch, eine Werbeaktion mit der Fußball-Europameisterschaft zu verknüpfen, unglücklich verlaufen. Der Mineralölkonzern musste 400 000 EM-Rucksäcke zurückrufen, weil sie gesundheitsschädigende Farbstoffe und Aromate enthalten. Für viermaliges Tanken erhielten Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz einen Rucksack in den jeweiligen Nationalfarben gratis. Nachdem Beschwerden über den Geruch des Produkts eingegangen waren, ließ Shell die Werbegeschenke erneut testen. Die Untersuchungen ergaben, dass die enthaltenen Farbstoffe allergische Hautreaktionen hervorrufen können. Jedoch sagte der Sprecher der Hamburger Verbraucherschutzbehörde, Rico Schmidt, nach Angaben von Shell: „Nach jetzigem Kenntnisstand gehen wir bei einem normalen Gebrauch nicht von einer unmittelbaren Gefährdung der Verbraucher aus.“ Shell stoppte nun die Ausgabe der in China produzierten Rucksäcke und rief 400 000 bislang verteilte Exemplare vorsorglich zurück.

Monika Büning vom Bundesverband der Verbraucherzentralen sieht eine Ursache für den unbemerkten Import gefährlicher Billigprodukte in der mangelhaften Marktaufsicht. Nur ein Bruchteil der beispielsweise im Hafen Hamburg eintreffenden ausländischen Ware werde kontrolliert. Auch sei problematisch, dass man sich bei der Überwachung importierter Produkte teilweise auf die EU-Nachbarländer verlassen müsse. Denn an den innereuropäischen Grenzen würde die Ware keiner erneuten Qualitätskontrolle unterzogen. Büning warnte jedoch vor allgemeiner Ablehnung der in Asien hergestellten Fabrikate: „Nicht alle Produkte aus China müssen problematisch sein.“

Miriam Arndts

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