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Panorama: Russische Bohrinsel sinkt

Keine Hoffnung mehr für 53 Arbeiter.

Moskau - Eine russische Bohrinsel mit 67 Arbeitern an Bord ist im Sturm auf dem Pazifik gekentert. 14 Männer konnten schnell und rechtzeitig aus dem drei Grad Celsius kalten Wasser gerettet werden, teilte der Zivilschutzminister des Gebiets Sachalin, Tajmuras Kassajew, am Sonntag nach Angaben der Agentur Interfax mit.

Die anderen Arbeiter sind vermutlich tot, hieß es. Vier von ihnen wurden bisher geborgen. Fünf Meter hohe Wellen sowie Schneefall und eisiger Wind erschwerten aber die Suche nach 49 noch vermissten Arbeitern im Ochotskischen Meer. Mehrere Boote suchten nach den Arbeitern der Plattform „Kolskaja“, die vollständig versank. Kremlchef Dmitri Medwedew befahl, die Suche auch in der Nacht fortzusetzen.

Zum Unglückszeitpunkt war die schwimmende Bohrinsel am Stahltau eines Schleppers von der Halbinsel Kamtschatka zur Insel Sachalin unterwegs. Bei hoher See hätten Eis und Wellen die Luken beschädigt und schnell Wasser eindringen lassen, sagte ein Sprecher der Untersuchungsbehörden in Moskau. Der Fund von vier leeren Booten zeige, dass die Mannschaft keine Zeit für eine koordinierte Rettung gehabt habe. Das Risiko einer Ölpest bei der Plattform von Gazflot, das ist eine Tochter des Gazprom-Konzerns, sei minimal, hieß es offiziell.

Die geretteten Arbeiter hätten Schwimmwesten getragen und seien stark unterkühlt, sagte Minister Kassajew. Ein Hubschrauber fliege die Männer zu einer Klinik. Der Unfall ereignete sich rund 200 Kilometer vor Sachalin im Nordwesten des Pazifiks. Die vor der sibirischen Ostküste zwischen Japan und Kamtschatka gelegene Insel Sachalin liegt mehr als 10 000 Kilometer von Moskau entfernt. dpa

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