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Russland: 14 Tote bei Schwimmbad-Einsturz

Beim Einsturz einer Schwimmhalle im Norden Russlands sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Baumängel an dem Gebäude waren nach Medienberichten seit langem bekannt.

Moskau - Experten hätten im Vorjahr bei einer Untersuchung der Anfang der 1990er Jahre gebauten Halle eine fortgeschrittene Korrosion der Stahlträger in der Dachkonstruktion festgestellt, berichtete ein Korrespondentin des Fernsehsenders NTW am Montag aus der Stadt Tschussowoi am Ural. Das Dach der städtischen Schwimmhalle war am Sonntag eingestürzt und hatte 30 Menschen unter sich begraben.

In Krankenhäusern der Stadt 2000 Kilometer nordöstlich von Moskau wurden am Montag neun Überlebende behandelt. «Die meisten Opfer haben Prellungen und Gehirnerschütterungen», sagte der Chefarzt Wassili Murowski. Ein Junge sei mit starker Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht worden. Er hatte bei Minustemperaturen in dem offenen Gebäude längere Zeit im Wasser unter den Trümmern auf Rettung warten müssen.

Die Staatsanwaltschaft des Gebietes Perm leitete ein Strafverfahren wegen Fahrlässigkeit ein. Die Behörden machten keine Angaben über die Ursache für das Einstürzen des Daches. Zum Zeitpunkt des Unfalls sei es nicht stark mit Schnee belastet gewesen, teilte ein Sprecher mit. Die Betonkonstruktion war auf 100 Quadratmetern Fläche eingebrochen und in das Becken gestürzt.

Vor knapp zwei Jahren war in Moskau das Dach eines hochmodernen Freizeitbades auf Badende herabgefallen. Bei dem Unfall im Februar 2004 wurden 28 Menschen getötet und 110 verletzt. Nach der Tragödie in Moskau, die nach offiziellen Angaben durch einen Konstruktionsfehler verursacht wurde, hatten Experten landesweit den baulichen Zustand der öffentlichen Schwimmhallen untersucht. (tso/dpa)

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