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Russland: Archäologen entdecken mögliche Überreste des Zarensohns

Fast 90 Jahre nach der Ermordung der russischen Zarenfamilie haben Archäologen vermutlich die sterblichen Überreste des Sohns und potenziellen Thronfolgers von Nikolaus II. entdeckt.

Die gefundenen Knochen, die dem Zarewitsch Alexej und seiner Schwester Großfürstin Maria gehört haben könnten, würden in Jekaterinburg gerichtsmedizinisch untersucht, meldete die Agentur Interfax. Die Zarenfamilie wurde Mitte Juli 1918 von Bolschewiken erschossen.

Die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen in dem Fall wieder auf. Zu dem neuen Fund gehören 44 kleine Knochenfragmente, sieben Zähne, drei Kugeln und Stoffreste. "Alle Hoffnungen stützen sich nun auf die molekular-genetischen Untersuchungen", sagte der Leiter der Gerichtsmedizin in Swerdlowsk, Nikolai Newolin. Ein Sprecher der Zaren-Familie warnte vor voreiligen Schlüssen.

Die Archäologen stützten ihre Suche auf ein bislang unter Verschluss gehaltenes Dokument, in dem der Anführer des Ermordungskommandos, Jakow Jurowski, den Tathergang schildert. Demnach waren die Leichen von neun der elf Familienmitglieder  mit Schwefelsäure unkenntlich gemacht und vergraben worden. Die Leichen des Zarensohns Alexej und seiner Schwester Maria seien an einen anderen Ort gebracht worden.

Die Überreste der Zarenfamilie waren mit Ausnahme der Gebeine Alexejs und der Tochter Maria 1991 in der Nähe von Jekaterinburg ausgegraben worden. Ihrer Echtheit wurde immer wieder angezweifelt. (mit dpa)

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