zum Hauptinhalt

Russland: Sprengstoffanschlag auf Bahn in St. Petersburg

Bei einem Sprengstoffanschlag auf die Bahn in der zweitgrößten russischen Stadt St. Petersburg ist ein Lokomotivführer schwer verletzt worden. Die Behörden schlossen nicht aus, dass es sich um einen Terrorakt handelte.

Der Sprengsatz mit einer Wucht von 200 Gramm TNT explodierte auf den Gleisen nahe dem Baltischen Bahnhof, als die Lok vorbeifuhr. Untersucht werde ein krimineller und terroristischer Hintergrund, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, nach Angaben der Agentur Interfax. Zuvor hatte ein Ermittler von einem Terroranschlag gesprochen.

Auf das am meisten befahrene Schienennetz des Landes zwischen Moskau und St. Petersburg waren bereits 2007 und 2009 zwei schwere Anschläge auf den Luxuszug "Newski Express" verübt worden. Dabei starben im November vergangenen Jahres 28 Menschen, 90 Passagiere wurden verletzt. Bei dem Attentat im August 2007 waren etwa 20 Menschen verletzt worden. In Russland sind große Mengen an Sprengstoff auch in den Händen krimineller Banden.

Der neue Anschlag, der den Verkehr der Vorortzüge zeitweilig lahmlegte, zerstörte etwa einen Meter Gleisbett. Ein Polizeihund fand den Angaben zufolge das leere Versteck des mutmaßlichen Täters. Ziel der Attentäter sei es allem Anschein nach gewesen, viel Lärm und die Aufmerksamkeit der Massenmedien zu erregen, sagte Markin nach einer Untersuchung des Tatorts.

Der Zugverkehr am Baltischen Bahnhof in St. Petersburg wurde am späten Morgen wieder aufgenommen. Neben der Polizei untersuchte auch der russische Inlandsgeheimdienst FSB den Vorfall. Die russische Regierung hatte mehrfach auf die Terrorgefahr im ganzen Land hingewiesen und die Menschen zu Wachsamkeit aufgerufen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false