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Russland: Viele Tote durch Explosion in Wasserkraftwerk

Weil ein Transformator explodierte, ist der Maschinenraum im größten russischen Wasserkraftwerk eingestürzt. Zahlreiche Opfer werden noch vermisst.

Der Maschienenraum des Kraftwerkes am Sajano-Schuschensker-Stausee in Sibirien war nach einer Explosion eingestürzt. Unter den Betontrümmern werden noch viele weitere Opfer vermutet. Bei dem Unglück starben 12 Menschen, weitere 64 werden vermisst. Das teilte der russische Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu in einem Bericht der Nachrichtenagentur Itar-Tass mit.

Nach ersten Ermittlungen war der Transformator in dem 1978 in Betrieb genommenen Kraftwerk explodiert, nachdem Wasser in zwei Lüftungsrohre eingedrungen war. Das Fernsehen zeigte Bilder des völlig zerstörten Maschinenraums mit herumliegenden Trümmern. Wegen eines Schichtwechsels hätten sich zum Zeitpunkt der Detonation besonders viele Arbeiter bei den Turbinen aufgehalten, hieß es.

Wie Itar-Tass weiter berichtete, sollen die Rettungskräfte im Laufe des Tages um 900 auf dann 1300 Einsatzkräfte verstärkt werden. Neben Feuerwehrleuten aus ganz Sibirien sollen auch weitere Experten zur Bekämpfung eines Ölteppichs eingesetzt werden, der sich nach der Explosion auf dem 320 Kilometer langen Stausee gebildet hatte.

Unter den Bewohnern in der Umgebung der Anlage machte sich zunächst die Angst vor einem Bruch der Staumauer breit. Die Behörden verneinten jedoch die Gefahr. Nach Medienberichten kam es zu Panikkäufen von Lebensmitteln. Tausende Haushalte seien ohne Strom gewesen. Bewohner der umliegenden Orte befürchteten wegen des Strommangels Versorgungsengpässe.

Die Staatsanwaltschaft habe ein Verfahren wegen Verletzung der Sicherheitsvorschriften eingeleitet, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörden, Wladimir Markin, nach Angaben der Agentur Interfax. Laut Katastrophenschutz der Stadt Krasnojarsk wird die vollständige Reparatur der Anlage, die ein Aluminiumwerk des Oligarchen Oleg Deripaska mit Strom versorgt, vier Jahre oder länger dauern.

Regierungschef Wladimir Putin versprach den Angehörigen der Opfer die umfangreiche Hilfe des Staates und kündigte an, die Region mit Energie aus anderen Kraftwerken versorgen zu lassen. Auch Präsident Dmitri Medwedew ließ sich ständig über die Lage informieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier bekundeten in Berlin ihr Beileid.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, aku

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