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Russland: Zuhälter wegen Morden und Entführungen verurteilt

Am Tod von von mindestens 14 jungen Frauen ist er mitschuldig: Dafür wandert der Boss eines russischen Zuhälterringes lebenslang in Haft. Doch die Polizei glaubt, dass noch mehr Morde auf das Konto der Bande gehen.

Der Chef eines russischen Zuhälterrings ist wegen Entführung, Vergewaltigung und Mordes in mehr als zehn Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Berichten zufolge sah das Gericht nahe Jekaterinburg im Ural es als erwiesen an, dass Eduard Tschudinow zwischen 2002 und 2005 an der Ermordung von 14 jungen Frauen beteiligt war. Sieben weitere Mitglieder des Rings wurden zu Haftstrafen von zehn bis 24 Jahren verurteilt, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax meldet. Der Zuhälterring war im Februar 2007 aufgeflogen, nachdem zahlreiche Leichen von 13- bis 25-Jährigen gefunden worden waren. Einige konnten nach Angaben des Fernsehsenders NTW nicht mehr identifiziert werden.
 
Unter Berufung auf Zeugenaussagen berichtet NTW, der Zuhälterring habe unter dem Deckmantel eines Lieferdienstes agiert. Demnach stellte ein Lockvogel den Frauen nach. Als diese sich weigerten, als Prostituierte zu arbeiten, wurden sie ermordet. Ihren Angehörigen hatten sie nach der Entführung einen Brief mit den Worten "Alles ist gut. Ich bin nach Moskau gegangen, habe dort Arbeit gefunden" schreiben müssen.
  
Nach Angaben der Polizei könnte der Zuhälterring für weitere Morde verantwortlich sein. Die Ermittlungen würden fortgesetzt, heißt es. Angehörige der Opfer beurteilten die Haftstrafen als zu leicht. (mpr/AFP)

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