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Sachsen-Anhalt: Frau auf Marktplatz erschlagen

Ein 18-Jähriger soll mitten auf dem Marktplatz der Kleinstadt Hettstedt eine Frau zu Tode geprügelt haben. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Bei der Tat war offenbar Alkohol im Spiel - die Beamten fanden den Verdächtigen in kurzer Hose vor.

Auf dem Marktplatz der Kleinstadt Hettstedt in Sachsen-Anhalt ist am Sonntag eine 54-jährige Frau zu Tode geprügelt worden. Unter Tatverdacht nahm die Polizei einen 18- Jährigen fest, wie Sprecherin Ulrike Diener von der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd in Halle mitteilte. Gegen den jungen Mann werde wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. Laut Polizei ereignete sich der tödliche Angriff frühmorgens gegen 5:30 Uhr, zuvor habe es vermutlich Streit zwischen beiden gegeben. Die Frau sei zusammengeschlagen worden und später in einem Rettungswagen an ihren schweren Verletzungen gestorben. Sie soll aus dem Trinkermilieu kommen.

Die Hintergründe des Verbrechens konnten am Sonntag noch nicht geklärt werden. Nach Angaben der Polizei hatte der offensichtlich alkoholisierte Verdächtige zunächst in einer Pizzeria am Markt randaliert. Dort ließ er auch einen Teil seiner Kleidung zurück. Nachdem Zeugen angesichts der Prügelattacke die Polizei alarmiert hatten, fanden Beamte den 18-Jährigen in Tatortnähe in kurzen Hosen vor. Um seinen Körper hatte er eine Tischdecke aus der Pizzeria geschlungen. Er habe auf die Polizisten einen verwirrten Eindruck gemacht, hieß es.

Entsetzen in Hettstedt

In einer ersten Vernehmung sagte der 18-Jährige nach Angaben der Polizei nichts, was zur Aufklärung des Verbrechens beitragen könne. Unklar blieb zunächst unter anderem, warum er auf die Frau einprügelte und ob er sie kannte. Der Sender MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt sendete einen Augenzeugenbericht, wonach der junge Mann "wie von Sinnen" auf sein Opfer eingeschlagen und es getreten habe. Er soll demnach auch geschrien und die Frau als "Schlampe" beschimpft haben. Die Polizei äußerte sich nicht zu dem Bericht.

Die Staatsanwaltschaft will offenbar am Montag entscheiden, ob sie Haftbefehl gegen den Mann beantragt. Die Kriminalpolizei sicherte am Tatort umfangreiche Spuren. Von einer Obduktion der Leiche erhoffen sich die Ermittler weitere Aufschlüsse zur Todesursache.

In Hettstedt sorgte das Verbrechen für Entsetzen. Die Kleinstadt im Mansfelder Land hat etwa 20.000 Einwohner. In der Region wurde jahrhundertelang Kupferbergbau betrieben. Heute hat der Landkreis Mansfeld-Südharz mit 19 Prozent die höchste Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt. (ck/küs/dpa)

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