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Sachsen: Wieder Angriff auf Inder in Mügeln

Im sächsischen Mügeln hat ein 29-Jähriger einem Inder mit einem Faustschlag die Nase gebrochen. Das Opfer arbeitet in einer Pizzaria, in der 2007 acht Inder Zuflucht gesucht hatten, die von einer Gruppe Deutscher durch die Ortschaft gehetzt wurden.

Nach einem neuerlichen Angriff auf zwei Inder im nordsächsischen Mügeln ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung. Ein 29 Jahre alter Mann wird verdächtigt, einem der beiden, einem 43-jährigen Pizzeria-Mitarbeiter, in der Nacht zum Samstag mit einem Faustschlag die Nase gebrochen zu haben. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig bestätigte entsprechende Medienberichte. Der Hintergrund der Tat sei wegen gegensätzlicher Aussagen der Beteiligten unklar. Ein ausländerfeindlicher Hintergrund werde aber nicht ausgeschlossen.

Der zweite Inder soll ebenfalls geschlagen, aber nicht verletzt worden sein. Der 29-Jährige war zunächst festgenommen, nach Feststellung seiner Personalien aber wieder freigelassen worden. Die Identität eines Tatbeteiligten ist noch ungeklärt.

Zusammenhang mit früheren Fällen?

Bei der Pizzeria handelte es sich dem Sprecher zufolge um dieselbe, die schon im Sommer 2007 Ziel eines Übergriffs war. Der jetzt Verdächtigte ist aber nach bisherigen Erkenntnissen nicht einschlägig vorbestraft. Deshalb sei unklar, ob es einen Zusammenhang mit den damaligen Vorgängen gebe, sagte der Sprecher.

Bei den Übergriffen im August 2007 in Mügeln waren acht Inder während eines Volksfestes von einer Gruppe Deutscher attackiert worden. Es war von einer regelrechten Hetzjagd die Rede. Die Inder hatten seinerzeit in der Pizzeria Zuflucht gesucht. In Prozessen wurden mehrere Geld- und Bewährungsstrafen verhängt. (jvo/dpa)

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