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Der Elefant Benjamin, hier ein Foto aus dem Jahr 2011, soll schon öfter Menschen angegriffen haben.

© Peta/ dpa

Safaripark Stukenbrock übernimmt Zirkustier: Elefant kommt nach tödlicher Attacke zu Artgenossen

Ein Zirkuselefant hatte am Wochenende einen Mann in Baden-Württemberg getötet. Nun wird die Elefantendame vom Safaripark Stukenbrock aufgenommen. Der Zirkusdirektor wirft Tierschützern Befreiung von Elefantenkuh vor.

Der Zirkuselefant, der am Wochenende einen Menschen getötet hat, ist vom nordrhein-westfälischen Safaripark Stukenbrock aufgenommen worden. Die 34-jährige Elefantendame sei am Sonntag in Begleitung ihres bisherigen Besitzers in Schloß Holte-Stukenbrock nahe Bielefeld angekommen, sagte eine Sprecherin des Safariparks am Montag. Sie habe die Nacht sehr gut überstanden und bereits Kontakt zu drei weiteren Elefantendamen aufgenommen, die ebenfalls im Safaripark lebten.

Man sei sehr zuversichtlich, dass sich die Elefantin in diese Gruppe integrieren werde. Das Tier war am Wochenende in Buchen (Baden-Württemberg) aus seinem Gehege entwischt und hatte einen 65-jährigen Spaziergänger getötet. Die Polizei hat noch keine Hinweise darauf, wie sich das Tier befreien konnte. Die Ermittlungen dazu liefen noch, sagte ein Sprecher der Polizei in Heilbronn am Montag.

Für Vorwürfe des Zirkusdirektors, Tierschützer könnten den Elefanten befreit haben, gab es zunächst keine Beweise. "Wir können nicht bestätigen, dass die Tierschützer die Täter sein könnten", sagte der Sprecher. Der Juniorchef des Zirkus Francordia, Mario Frank, hatte am Montag gesagt, die Zeltplane sei nicht defekt gewesen. "Also kann man ausschließen, dass sich der Elefant selbst befreit hat. Er wurde also absichtlich befreit." Schuld seien alleine Tierschützer. Der Polizeisprecher sagte, die Ermittlungen richteten sich gegen Unbekannt. Es sei der Polizei bekannt, dass sich der Zirkus und Tierschützer seit längerer Zeit im Streit befänden.

Das Tier war am Samstagmorgen in Buchen im Neckar-Odenwald-Kreis ausgerissen und hatte einen 65-Jährigen angegriffen und mit seinen Stoßzähnen getötet. Der Mann war morgens gegen 05.00 Uhr aufgebrochen, um bei einem Spaziergang Pfandflaschen und Dosen einzusammeln. Die hessische Landestierschutzbeauftragte Madeleine Martin sagte im Radiosender hr1, der Elefant habe schon länger unter Beobachtung gestanden. "Das Tier ist definitiv seit Jahren verhaltensauffällig, zeigt Verhaltensstörungen." Der betroffene Zirkus habe aber unbehelligt von den Behörden durch die Lande fahren können. Ein aktuelles bayerisches Gutachten sei sogar zu dem Schluss gekommen, "dass das Tier in Ordnung ist, sagte Martin. Wir sind zu einem anderen Schluss gekommen". Sie habe aber selbst nicht handeln können, weil diejenige Veterinärbehörde zuständig sei, in deren Bereich der Zirkus auftrete. (dpa, AFP)

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