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Salmonellen-Epidemie: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Klinikum

In Fulda ermittelt die Staatsanwaltschaft in acht Fällen wegen fahrlässiger Tötung und in mehr als 260 Fällen wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen das Krankenhaus der Stadt.

Fulda - Drei Wochen nach Ausbruch der Salmonellen-Epidemie in Fulda haben die Behörden "deutliche Hinweise" auf Lebensmittel als Auslöser. Details nannte das Klinikum Fulda jedoch wegen der noch laufenden Untersuchungen nicht.

"Wir müssen klären, ob ein Verschulden vorliegt", sagte Stephan Heres, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass die Ursache der Salmonellen-Epidemie offenbar inzwischen gefunden sei. "Deswegen hören wir nicht schlagartig mit den Ermittlungen auf."

Infektion nur durch Lebensmittel

Der Mainzer Mikrobiologe Sucharit Bhakdi wies im ZDF darauf hin, dass eine andere Ursache als Lebensmittel gar nicht in Frage komme. Eine Ansteckung mit Salmonellen könne nur über Lebensmittel erfolgen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei nicht möglich.

Bhakdi glaubt indes nicht, dass in Fulda schwere Fehler gemacht wurden. Die Sicherheitsmaßnahmen seien bekannt und dort auch sicherlich vorgenommen worden. Er verwies darauf, dass im Durchschnitt in Deutschland alle zehn Minuten jemand an einer Salmonellenvergiftung erkranke.

Die Epidemie in Fulda wird am Donnerstag auch die zuständigen Gremien im hessischen Landtag beschäftigen. SPD und Grüne wollen von Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) wissen, wann sich das Ministerium um den Fall erstmals gekümmert hat und welche Schritte eingeleitet wurden. (tso/dpa/ddp)

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