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Saudi-Arabien: Wütende Frauen attackieren Islam-Polizisten

In Saudi-Arabien haben Frauen zwei islamische Religionspolizisten attackiert, weil sich diese über ihre angeblich unzüchtige Aufmachung aufgeregt hatten. Die aufgebrachten Damen besprühten die Tugendwächter mit Pfefferspray. Eine Sicherheitspatrouille musste eingreifen.

Die zwei Frauen, die nach Darstellung der Religionspolizei Make-up trugen, beschimpften die bärtigen Tugendwächter als "Terroristen". Wie die Zeitung "Arab News" berichtete, besprühte eine der Frauen die Männer von der "Behörde für die Förderung der Tugend und die Verhinderung des Lasters" mit Pfefferspray, während die andere Frau sie dabei filmte.

Die Religionspolizisten aus der Stadt Al-Chobar im Westen des Königreichs konnten sich gegen die aufgebrachten Frauen nach Angaben der Zeitung nur mit Hilfe einer Sicherheitspatrouille wehren. Während des Verhörs entschuldigten sich die Frauen dafür, dass sie die Behördenvertreter angegriffen hatten, unterzeichneten eine Erklärung und wurden wieder freigelassen.

Religionspolizei soll Kontakte zwischen Männern und Frauen verhindern

Die islamische Religionspolizei in Saudi-Arabien hat das Recht, Frauen, die nicht vorschriftsmäßig mit einem schwarzen Gewand und einem schwarzen Kopftuch bekleidet sind, zu "ermahnen". Teilweise rufen sie auch Frauen, die Make-up tragen oder die einfach nur ohne Gesichtsschleier unterwegs sind, zu: "Verhülle dein Gesicht."

Außerdem soll die Behörde Kontakte zwischen Männern und Frauen verhindern, die keine Eheleute oder Blutsverwandte sind. Laut "Arab News" hatten wegen dieser Regel diese Woche Frauen auf einer Restaurant-Terrasse in der Hafenstadt Dschidda ihr Mahl zum Fastenbrechen im Ramadan im Stehen einnehmen müssen. Denn an den Tischen hatten schon Männer Platz genommen. (mit dpa)

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