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Schaltjahr: Mail-Pannen erinnern an Jahr-2000-Bug

Am Mittwoch gab es hier und da Probleme mit Computern und Mails. Ein Schaltjahr-Problem?

Einige Internetnutzer fühlten sich am Mittwoch um mehrere Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt, genauer gesagt in die Zeit des Jahr-2000-Fehlers. Als am gestrigen 29. Februar von mehreren Störungen im E-Mail-Verkehr berichtet wurde, war der Gedanke an ein Schaltjahrproblem nicht weit. Zur Jahrtausendwende hatten weltweit Computer und Programme ausgetauscht werden müssen, weil sie mit den vierstelligen Jahreszahlen nicht umgehen konnten.

In Berlin wird ein großer Teil des Internetverkehrs über den Austauschknoten Bcix abgewickelt. Große Internetprovider wie Google, das Deutsche Forschungsnetz, Kabel Deutschland und der Webhoster Strato nutzen diese Einrichtung. Signifikante Abweichungen im Datenverkehr hat es in Berlin am Mittwoch nicht gegeben, sagte Technikvorstand Steffen David dem Tagesspiegel. Fallen einzelne Netzwerke aus, sinkt der Traffic. Virenwellen oder Hackerattacken erhöhen hingegen das Volumen und können zu Engpässen führen. Allerdings sind die Austauschknoten auch für solche Fälle gerüstet. Beim deutschen Internetknoten DeCix in Frankfurt, dem größten Austauschpunkt weltweit, kann in der Spitze das 20-Fache des normalen Verkehrs bewältigt werden. Derzeit hängen 450 Internetprovider aus 52 Ländern an diesem Knoten.

Signifikante Besonderheiten gab es aber auch in Frankfurt nicht. Probleme im E-Mail-Verkehr könnten viele Ursachen haben, mit dem Datum habe dies aber nichts zu tun, sagte Arnold Nipper, technischer Leiter des Frankfurter Internetknotens. „In diesem Jahr wurde schließlich schon zum dritten Mal in diesem Jahrtausend ein 29. Februar in den Kalender eingefügt“, sagte Nipper. Selbst beim Jahrtausendwechsel blieben Beschränkungen im Internetverkehr aus. Die Internettechnik selbst arbeitet mit Sekunden als Zeiteinheit, das Datum wird daraus errechnet. Schaltjahre oder Schaltsekunden spielen darum keine Rolle.

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