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Schmalkalden: 1000 Lastwagen Kies für den Krater

An dem gewaltigen Krater in einem Wohngebiet im südthüringischen Schmalkalden sollen so schnell wie möglich die Sicherungsarbeiten beginnen. Doch die Arbeiten gestalten sich schwierig.

Am Morgen sei ein Treffen von Experten geplant, um über das weitere Vorgehen zu beraten, teilte das Landratsamt in Schmalkalden am Dienstag mit. Der riesige Schlund soll mit Kies verfüllt werden. Woher die benötigten rund 1000 Lastwagen-Ladungen genommen werden sollen, war jedoch unklar. Rätselraten herrschte auch über die benötigte Technik. Wegen der brüchigen Ränder können die Lastwagen nicht direkt an den Krater fahren.

In der Nacht zum Dienstag habe sich die Erde rund um den Krater beruhigt. Die Ränder seien nicht weiter abgebröckelt, teilte das Lagezentrum im thüringischen Innenministerium mit. Das weiträumig abgesperrte Erdloch wird rund um die Uhr von Polizei und Feuerwehr beobachtet.

Der Krater hatte sich urplötzlich in der Nacht zum Montag in der Wohnsiedlung aufgetan. Ein Auto rutschte in die Tiefe, die Straße und Teile von Garagen brachen weg. Das fast kreisrunde Loch hatte zunächst einen Durchmesser von gut 35 Metern. Neun Häuser wurden geräumt, 25 Menschen mussten vorerst eine neue Bleibe suchen. Wann sie wieder in ihre Häuser zurückkehren können, ist offen. Wie durch ein Wunder war bei dem Unglück niemand verletzt worden.

Geologen gehen von einer natürlichen Ursache für den Krater aus. Bergbau wurde als Grund ausgeschlossen. Schätzungen zufolge sackten mehr als 20 000 Kubikmeter Erde weg. Um ein Loch von diesem Ausmaß zu verfüllen, ist die Ladung von etwa 1000 riesigen Lastwagen nötig. Wie lange die Arbeiten dauern, ist noch völlig ungewiss. Sie sollten frühestens gegen 8Uhr am Dienstagmorgen beginnen.

Außer in Bergbauregionen sind solche Vorfälle auch in Karstgebieten häufiger. Allein in Thüringen gibt es Geologen zufolge rund 20 Erdfälle im Jahr. Rund die Hälfte der Thüringer Landesfläche sei davon potenziell bedroht. (dpa)

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