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Schweden: Staatsanwalt: Duo plante Sabotage-Akt in AKW

Nach dem Sprengstoff-Fund in einem Atomkraftwerk des deutschen Eon-Konzerns in Schweden sind zwei Männer festgenommen worden. Bei einem der Männer war bei einer Kontrolle eine geringe Menge Sprengstoff gefunden worden.

Bei den Verdächtigen handelt es sich nach Angaben eines Polizeisprechers um zwei schwedische Arbeiter, die vorübergehend im AKW Oskarshamn in Südschweden tätig waren. Welche Verbindung es zwischen den beiden gebe, könne noch nicht genau gesagt werden, sagte der Sprecher.

Bei einem der Männer waren bei einer Eingangskontrolle am Morgen hoch explosive Sprengstoffspuren in der Tasche gefunden worden. Bei dem sichergestellten Material handelt es sich laut Polizei wahrscheinlich um den Sprengstoff Triaceton-Triperoxid (TATP), der auch bei den Anschlägen von London 2005 verwendet worden war. Wie der Kraftwerksbetreiber mitteilte, handelte es sich um Reste des Stoffes, die an einem Taschengriff ermittelt wurden.

Trotz der äußerst geringen Menge ließ die Polizei einen Umkreis von 300 Metern rund um den Eingang des Kraftwerkes an Schwedens Ostseeküste hermetisch abriegeln. Spezialisten sollten ihn bis zum Abend systematisch absuchen.

Eon: Keine Gefahr für Reaktoren

Der für das Kraftwerk zusammen mit dem finnischen Unternehmen Fortum verantwortliche deutsche Eon-Konzern kritisierte erste Presseberichte über den Vorfall als "überzogen". Ein Eon- Sprecher sagte in Düsseldorf, der Handwerker habe nicht einmal "mit dem Zehennagel" das Gelände betreten. Die Sprengstoffspuren könnten auch vom Schießen bei einer Jagd herrühren.

Der Vorfall habe gezeigt, dass das Sicherheitssystem des Atomkraftwerks voll funktioniere. Die Produktion an den zwei derzeit laufenden Siedewasserreaktoren in Oskarshamn wurde durch den Vorfall nicht beeinträchtigt. Der dritte steht zu Wartungszwecken still. (küs/dpa)

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