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Panorama: Schweigepakt der Bergleute bestätigt

Sie wollen lieber ein Buch veröffentlichen

Santiago de Chile - Sieben der 33 in Chile geretteten Bergleute haben die Medien zu Zurückhaltung und Respekt für ihre Privatsphäre aufgerufen. Sie alle seien überrascht vom riesigen Interesse an ihnen und ihren Geschichten, sagte der Bergmann Juan Illanes vor Journalisten. Zugleich forderte er die Presse auf, die Privatsphäre der Arbeiter zu respektieren und vor allem mehr Rücksicht auf den Geretteten Johnny Barrios zu nehmen. Er hatte das Medieninteresse in besonders starkem Maße auf sich gezogen, nachdem sich seine Frau und seine Geliebte öffentlich gestritten hatten. Ein Potenzmittelhersteller hatte ihm daraufhin einen Werbevertrag angeboten. An die Adresse der Journalisten sagte Illanes: „Es wäre sehr gut von Ihnen, wenn Sie nicht so ein Spektakel um ihn machen würden.“ Zugleich bestätigte er Gerüchte, dass die Kumpel in der Tiefe einen Schweigepakt geschlossen haben und sie ein Buch über die Erfahrungen und Ereignisse während der 70 Tage in der Kohle- und Goldgrube schreiben wollten. Schon ihr Psychologe Alberto Iturra hatte von einem Schweigepakt berichtet. „Es gibt die Vereinbarung, nichts über andere zu erzählen. Ich finde es bewundernswert, wie sich die Kumpel bisher geäußert haben. Sie haben genau das gesagt, was sie wollten und nicht mehr“, sagte Iturra.

Auch Iturra rief zur Rücksichtnahme auf die Bergleute und ihre Familien auf: „Lasst sie in Ruhe. Sie müssen jetzt allein sein.“ Die Kumpel seien jetzt einem größeren Stress ausgesetzt als zuvor in der Tiefe der Mine. „Hinsichtlich der Verteilung möglicher Einnahmen gibt es meines Wissens aber zumindest keine rechtlich bindende Abmachung zwischen den Männern. Aber wenn sie mit ihrer Geschichte auch Geld machen wollen, finde ich das nicht schlimm“, sagte Iturra. dpa

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