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Schweinegrippe

© dpa

Schweinegrippe: USA rufen Gesundheits-Notstand aus

Die Zahl der Toten durch den Ausbruch der Schweinegrippe in Mexiko hat sich auf 103 erhöht. Zahlreiche Länder treffen Vorsorgemaßnahmen gegen das sich ausbreitende Virus. Die Weltgesundheitsorganisation spricht von einem Gesundheitsnotfall internationalen Ausmaßes.

Insgesamt gibt es landesweit rund 1600 Verdachtsfälle, 400 Menschen werden in Krankenhäusern behandelt, sagte Mexikos Gesundheitsminister José Ángel Córdava am Sonntag im Fernsehen. Die Infizierten sollen aber bereits auf dem Wege der Besserung sein.

Präsident Felipe Calderón stattete die Gesundheitsbehörden mit Sondervollmachten aus, um die Epidemie einzudämmen. Die Behörden sollen unter anderem das Recht haben, Wohnungen zu betreten, um Grippekranke aufzuspüren, sie zu isolieren und zu behandeln. Auf allen Flughäfen und Busbahnhöfen waren medizinische Teams, auch in Begleitung von Soldaten und Polizisten im Einsatz, um Grippekranke aufzuspüren.

In Mexikos Hauptstadt-Region sind seit Freitag alle Schulen geschlossen, Großveranstaltungen sind verboten. Fußballspiele werden ohne Publikum ausgetragen. Auch die katholische Kirche musste die Pforten ihrer Kirchen für die Sonntagsmessen schließen.

20 bestätigte Fälle in den USA

In den USA gab es bis zum Sonntag 20 bestätigte Krankheitsfälle, davon acht Schüler eines Privatgymnasiums in New York. Die Vereinigten Staaten riefen daraufhin den Gesundheitsnotstand aus, wodurch zusätzliche Bundesmittel für Vorsorgemaßnahmen bereitgestellt werden können. Heimatschutzministerin Janet Napolitano kann nun die staatlichen Lagerbestände an Antiviren-Medikamenten zur möglichen Verteilung abrufen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht im Zusammenhang mit der Schweinegrippe von einem Gesundheitsnotfall internationalen Ausmaßes. In Kanada gab es sechs bestätigte Fälle. Zahlreiche Länder vor allem in Lateinamerika treffen Vorbereitungen, um ein Einschleppen des Virus aus Mexiko und den USA zu verhindern.

Verdachtsfälle in Europa

In Spanien kamen drei Menschen in Quarantäne, die sich in Mexiko aufgehalten hatten. In Frankreich wurden vier Menschen unter Beobachtung gestellt, die ebenfalls kürzlich in Mexiko waren. Weitere Verdachtsfälle gibt es in Neuseeland und Israel.

Bei dem Grippevirus handelt es sich um eine neue Variante des bekannten Subtyps A/H1N1. Laut dem Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) enthält der Erreger Gene, die sowohl in Schweinen, Vögeln und Menschen vorkommen.

Menschen erkranken durch das Virus an der Influenza, die sich durch Symptome wie Fieber, Husten und Probleme beim Atmen. Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen zeigen kann. Einige Patienten berichteten von Durchfall, auch Erbrechen kann die Erkrankung begleiten. Lungenentzündungen und das Versagen der Atemwegsfunktionen haben in der Vergangenheit zu Todesfällen geführt. (kha/dpa/rtr)

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