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Update

Schweres Unglück: Fähre mit hunderten Menschen an Bord in Bangladesch gesunken

In Bangladesch ist bei stürmischen Wetter eine Fähre mit etwa 200 Menschen an Bord gesunken. Es wurden bereits Leichen geborgen. Das Unglück ereignete sich etwa einen Monat nach dem tragischen Untergang der südkoreanischen Fähre "Sewol".

Eine Fähre mit mehr als 200 Menschen an Bord ist in Bangladesch in einem Sturm gekentert und gesunken. Zehn Menschen seien am Donnerstag tot aus dem Wasser geborgen worden, sagte Polizeisprecher Ferdaus Ahmed. Dutzende würden noch vermisst.

Überlebende hätten berichtet, dass sich fast 100 Passagiere schwimmend ans Ufer retten konnten, sagte Saiful Hasan Badal, Verwaltungschef des Distrikts Munshiganj.

Der Unfall ereignet sich auf dem Fluss Meghna, etwa 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Dhaka. Ein Sommergewitter brachte die Fähre „MV Miraz“ nach offiziellen Angaben zum Umkippen, als sie auf dem Weg nach Shariatpur im Süden des Landes war.

Gewittersturm mit Blitz und Donner

Fotos zeigten Helfer, die Kinder aus dem Hunderte Meter breiten Fluss ans Ufer trugen. Die Polizei versuche, das Wrack auf dem Grund des Flusses zu orten, sagte Badal. „Wir sind uns noch nicht sicher, wie viele Menschen wirklich mit der Fähre unterwegs waren.“ Taucher der Feuerwehr und des Zivilschutzes halfen bei der Suche, auch die Küstenwache und die Binnenschifffahrtsbehörde war im Einsatz.

Bei dem Sturm handelte sich laut örtlichen Medien um einen sogenannten Nor'wester. Das ist ein von Blitz und Donner begleiteter Gewittersturm, der im April und Mai in Bangladesch auftritt, wenn sich die Luft am Boden besonders schnell erwärmt. Oft sind die Winde so stark, dass Häuser abgedeckt und Ernten vernichtet werden.

Die Regierung habe eine Untersuchung des Unfalls angeordnet, sagte A.K.M. Fakhrul Islam von der Schiffereibehörde. In Bangladesch kommt es immer wieder zu schweren Fährunglücken. Erst vor zwei Jahren starben Dutzende Menschen, als eine Fähre mit einem Frachtschiff zusammenprallte. Ende 2010 waren bei drei Fährunglücken in Bangladesch binnen eines Monats mehr als 160 Menschen gestorben.

Auch vor der südkoreanischen Küste war Mitte April eine Fähre mit 476 Menschen an Bord gesunken. 281 Leichen wurden geborgen, 23 Menschen werden noch immer vermisst. (dpa)

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