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Panorama: Science oder Fiction?

Star-Trek-Technik kann Realität werden/Filmstart am Donnerstag

Wenn Raumschiff Enterprise am Donnerstag zum zehnten Kino-Abenteuer startet, rasen Menschen mit Überlichtgeschwindigkeit durchs All und „beamen“ sich in fremde Welten. Manche der fantastisch anmutenden Techniken der Science- Fiction-Serie verstoßen gar nicht gegen physikalische Gesetze und könnten eines Tages sogar Wirklichkeit werden. „Bei Star Trek wird richtig gute Physik gemacht“, sagt Metin Tolan, Professor für Experimentelle Physik an der Universität Dortmund über die Technologien – „grundsätzlich möglich sind viele von ihnen“. Star Trek sei „die einzige Serie, die auf die Regeln der Physik Rücksicht nimmt – und das schon seit den sechziger Jahren“.

Ein gutes Beispiel ist die Antriebstechnik der Star-Trek-Schiffe. In der Physik gilt: Je mehr sich die Geschwindigkeit eines Raumschiffs der Lichtgeschwindigkeit annähert, desto langsamer vergeht die Zeit für die Besatzung. Die Wissenschaft spricht hierbei von „Zeitdilatation“. „Auch wenn die Besatzung es nicht merkt – bei ihrer Rückkehr wären alle Daheimgebliebenen drastisch gealtert“, sagt Stefan Thiesen, der sich als Naturwissenschaftler mit Science-Fiction auseinander setzt. Die Enterprise beschränke sich daher mit konventionellen Antrieben auf maximal ein Viertel der Lichtgeschwindigkeit. „Bei einem solchen Tempo würde man an Bord rund einen Tag pro Monat verlieren – damit könnte man gerade noch leben“, rechnet Tolan vor. Weil aber die gigantischen Entfernungen selbst mit Lichtgeschwindigkeit immens viel Zeit bräuchten, erfanden die Star-Trek-Väter in den sechziger Jahren den „Warp-Antrieb“. „Damals war es eine theoretische Lösung für das Problem der Zeitdilatation, eine Art Hintertür“, sagt Tolan. „Heute wissen wir, dass es klappen könnte.“ Dabei wird nicht das Schiff beschleunigt, der Warp-Antrieb („to warp“: verzerren, verformen) verbiegt stattdessen den Raum: Vor dem Raumschiff wird er komprimiert, dahinter gedehnt. Stephen Hawking sagte am Set in Hollywood zu der Nicht-Unmöglichkeit: „Ich arbeite an diesem Problem.“ Die Idee des Beamens spiegelt Albert Einsteins berühmte Äquivalenz von Materie und Energie wider.

„Immerhin – einige Prinzipien sind schon einmal erdacht und von der Natur nicht verboten“, meint Thiesen.

Ingo Schenk[dpa]

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