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Seattle: Amerikaner handelt mit goldenem Hitler-Lesezeichen

Ein verschwundes 18 Karat schweres Lesezeichen von Adolf Hitler ist nun wieder aufgetaucht: Ein Amerikaner versucht das goldene Sammlerstück vor einem Starbucks-Café in Seattle zu verkaufen und gerät dabei an einen Spezialfahnder.

US-Fahnder haben einen 37-jährigen Amerikaner festgenommen, der auf der Straße ein wertvolles goldenes Lesezeichen von Adolf Hitler verkaufen wollte. Wie das US-Justizministerium mitteilte, versuchte der Mann das 18 Karat schwere Sammlerstück, das Hitler von seiner Geliebten Eva Braun 1943 erhalten haben soll, vor einem Starbucks-Café in Seattle  an den Mann zu bringen. Doch statt wie er hofft zwischen 100.000 bis 150.000 Dollar zu erhalten, geriet der Händler an Spezialfahnder und wurde festgenommen.

Wie Staatsanwalt Jeffrey C. Sullivan am Mittwoch mitteilte, war das reich verzierte Artefakt im Herbst 2002 aus einem Aktionshaus in Madrid gestohlen worden. Es sei das erste Mal, dass es seitdem wieder aufgetaucht sei.

Wert beläuft sich auf 13.000 Dollar

"Das Lesezeichen war angeblich ein Geschenk von Hitlers Geliebten Eva Braun, nachdem Hitlers Armee im Jahr 1943 bei Stalingrad besiegt worden war. Es sollte Hitler aufmuntern", sagte Sullivan. Auf der Inschrift des goldenen Schmuckstücks heiße es: "Mein Adolf, sei beruhigt." Hitler solle sich keine Sorgen machen, der Sieg im Zweiten Weltkrieg sei trotz der Niederlage in Stalingrad sicher. In den letzten Zeilen heißt es: "Meine Liebe zu Dir wird ewig sein ... ." Staatsanwalt Sullivan teilte weiter mit, das Lesezeichen sei nach dem Ende des Dritten Reiches zunächst in Besitz eines hohen deutschen Generals gelangt, der nach den Nürnberger NS-Verfahren zum Tode verurteilt worden sei.

Der Amerikaner, der das goldene Stück verkaufen wollte, sei wegen des Handels mit Diebesgut angeklagt worden. Allerdings sei der Preis von bis zu 150.000 Dollar, den der Verkäufer erzielen wollte, weit überzogen gewesen. Unter Berufung auf spanische Behörden, die sich nach dem Diebstahl 2002 mit dem Fall beschäftigt hatten, sei das Lesezeichen in Wirklichkeit lediglich etwa 13.000 Dollar wert. Dem Angeklagten drohe eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren. (bvdw/dpa)

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