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Seebeben: Forscher trainieren Vorsorge für Tsunamis

Nach dem verheerenden Tsunami im Dezember 2004 ist ein internationales Ausbildungsprojekt für Forscher gestartet worden: Wissenschaftler aus den Ländern rund um den indischen Ozean trainieren, Seebeben und die daraus entstehenden Wellen noch schneller erkennen zu können.

Forscher aus elf Nationen rund um den Indischen Ozean trainieren derzeit in Bremerhaven für die Tsunami-Vorsorge. Die Spezialisten lernen an der Weser den Umgang mit Geräten zur Vermessung des Meeresbodens. Die Daten sollen dazu dienen, Karten vom Meeresgrund zu erstellen und den Verlauf von Monsterwellen nach Seebeben einzuschätzen, sagte am Montag Hans-Werner Schenke vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI). Das internationale Ausbildungsprogramm wurde nach dem verheerenden Tsunami im Dezember 2004 gestartet.

Die Wissenschaftler aus Thailand, Sri Lanka, Madagaskar, den Malediven und weiteren Staaten trainieren 14 Tage an Bord des Forschungskutters "Uthörn", die Meeresbodenstruktur in flachem Wasser mit modernen Sonaranlagen zu vermessen. Ähnlich wie bei Landkarten mit Höhenlinien entsteht so ein Bild, in dem sich gefährdete Küstenbereiche erkennen lassen.

"Damit können wir den Verlauf vom Wellen modellieren und einschätzen, wo Wellen auf Land treffen", erklärte Schenke. Untersuchungen hätten gezeigt, dass Tsunami bis zu 30 Meter hoch in Täler an Land hineinlaufen können. An solchen Stellen könnten spezielle Schutzwälle oder Fluchtkorridore gebaut sowie Warnsysteme für die Bevölkerung verstärkt werden. "Die Technik kann uns helfen, zu überleben", sagte die Meeresforscherin Nivoarimanga Oilinirina Ratovoharison aus Madagaskar. (nal/dpa)

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