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Seebeben: Tsunami-Warnung aufgehoben

Ein Beben der Stärke 8,1 hat im Südpazifik die Einwohner auf den Fidschi-Inseln, Hawaii und Neuseeland aufgeschreckt. Die für die Region ausgegebene Tsunami-Warnung wurde nach wenigen Stunden wieder aufgehoben.

Wellington/Washington - Die Erdstöße, die sich am Mittwoch gegen 17.30 MESZ ereigneten, hatten eine Stärke von 8,1, wie das neuseeländische Institut für Geologie und Nuklearwissenschaften mitteilte. Nach ersten Angaben richtete das Beben auf Tonga Schäden an, weitere Berichte über Zerstörungen oder Verletzte lagen zunächst nicht vor.

Das Epizentrum des Bebens lag 170 Kilometer nordöstlich von Tongas Hauptstadt Nukualofa in einer Tiefe von 38 Kilometern. Ron Vea von Tonga Radio sagte in einem Interview mit der britischen BBC, die Menschen seien ruhig geblieben, es habe keine Panik gegeben. Der Strom sei für etwa eine Viertelstunde ausgefallen, inzwischen gebe es aber wieder Elektrizität. Soweit er es beurteilen könne, entstanden keine Schäden.

Nach dem starken Erdbeben war zunächst eine Tsunami-Warnung für die Region ausgegeben worden. Der Alarm vor den Flutwellen galt für die Fidschi-Inseln und für Neuseeland, wie das Tsunami-Warnzentrum in Hawaii mitteilte. Die Hawaii-Inseln selbst waren wegen der Gefahr einer möglichen Flutwelle zur Wachsamkeit aufgerufen worden - das ist eine Stufe unter einer Tsunami-Warnung. Am Mittwochabend bestand nach Angaben des Pazifik-Tsunami-Zentrums in Hawaii für den Südpazifik keine Gefahr einer Flutwelle mehr.

Geologische Institute in den USA maßen die Erschütterungen mit einer Stärke von 7,8. Nach Angaben des US-Senders CNN wurde eine Bewegung an einer Warn-Boje gemessen, die auf einen möglicherweise einsetzenden Tsunami hinwies.

Bei der Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember 2004 in Südasien verloren rund 300 000 Menschen durch das schwere Erdbeben und die dadurch ausgelöste Flutwelle ihr Leben. Das Erdbeben am zweiten Weihnachtstag hatte eine Stärke von 9,0 auf der Richterskala, das Epizentrum lag vor der Küste Sumatras (Indonesien). Weite Abschnitte der Küsten mehrerer Länder rund um den Indischen Ozean wurden verwüstet - darunter auch beliebte Ferienregionen. Selbst in Afrika gab es Überflutungen.

Am schwersten getroffen war aber damals die indonesische Provinz Aceh im Norden Sumatras, wo mehr als 114 000 Leichen geborgen wurden. Dort gelten noch immer fast 128 000 Menschen als vermisst. In Sri Lanka wurden durch die Naturkatastrophe mehr als 38 000 Menschen getötet. In Indien gehen die Behörden von knapp 11 000 Toten aus. In Thailand registrierten die Experten inzwischen mehr als 5300 Todesfälle.

Wenn Erdbeben oder Vulkanausbrüche den Meeresboden erschüttern, kann eine riesige Flutwelle entstehen. Experten nennen sie Tsunami (japanisch: große Welle im Hafen). Tsunamis breiten sich mit bis zu 900 Stundenkilometern aus und können so binnen weniger Stunden ganze Ozeane durchqueren. (tso/dpa)

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