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Panorama: Seilbahn-Unglück: Katastrophe im Skigebiet: 170 Tote

In der brennenden Gletscherbahn am Kitzsteinhorn im Salzburger Land sind am Samstag nach offiziellen Angaben mehr als 170 Menschen ums Leben gekommen. Ein Sprecher der Landesregierung in Salzburg sagte, die Bahn sei mit 180 Menschen besetzt gewesen.

In der brennenden Gletscherbahn am Kitzsteinhorn im Salzburger Land sind am Samstag nach offiziellen Angaben mehr als 170 Menschen ums Leben gekommen. Ein Sprecher der Landesregierung in Salzburg sagte, die Bahn sei mit 180 Menschen besetzt gewesen. Acht von ihnen konnten gerettet werden. Wie am späten Nachmittag bekannt wurde, waren alle acht Deutsche. Über die Unglücksursache ist bisher nichts bekannt.

Ein Schwelbrand am unteren Führerhaus der vor sechs Jahren erneuerten Bahn habe sich schnell im Tunnel ausgebreitet, sagte der Sprecher. "Das Feuer ist wie in einem Kamin nach oben gezogen." Am oberen Tunnelausgang seien drei Tote geborgen worden, die sich in einem Kommandostand aufgehalten hätten. Einer von ihnen sei ein Mitarbeiter der Seilbahngesellschaft. Viele der Insassen der Bahn seien auf dem Weg zur Eröffnung der Snowboardsaison gewesen, sagte der Regierungssprecher.

Kapruns Bürgermeister Norbert Karlsböck sagte, der Brand sei um etwa neun Uhr ausgebrochen, als die Bahn 600 Meter weit Richtung Gletscher in den Tunnel gefahren sei. Auch eine entgegenkommende Standseilbahn sei im Tunnel eingeschlossen, teilten die Behörden mit. In ihr habe sich nur der Fahrer aufgehalten.

An der Unglücksstelle arbeiten neben den österreichischen Spezialisten inzwischen auch deutsche Helfer. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind zwei oder drei Hubschrauber der Bundeswehr und ein Transporthubschrauber des Bundesgrenzschutzes im Einsatz. Auch Notärzte, die an einem Kongress in Salzburg teilgenommen hatten, wurden zum Unglücksort gebracht, wie das ORF-Fernsehen berichtete.

Die Bahnstrecke mit weitgehend unterirdischer Streckenführung wurde am 20. März 1974 in Betrieb genommen und vor sechs Jahren generalüberholt. Seit Inbetriebnahme habe sie 18 Millionen Menschen transportiert, sagte der Sprecher der Landesregierung. Der Brand sei der erste Zwischenfall überhaupt.

In Deutschland und Österreich wurden Notfalltelefone für Angehörige eingerichtet. Anrufer aus Deutschland können sich unter der Nummer (089) 219220 informieren, in Österreich haben die Behörden die Nummer 0043-8920000 geschaltet.

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