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071024pischuschkin

© dpa

Serienkiller: Schuldspruch für 48 Morde

Der russische Serienmörder Alexander Pitschuschkin ist in Moskau wegen 48-fachen Mordes und drei Mordversuchen schuldig gesprochen worden. Er wollte so viele Menschen umbringen wie ein Schachbrett Felder aufweist, also 64.

Die zwölf Geschworenen eines Moskauer Gerichts befanden den 33-Jährigen "Schachbrett-Mörder" einstimmig für schuldig. Wann das Strafmaß verkündet wird, wollte der zuständige Richter noch im Laufe des Tages mitteilen. Dem Serienmörder droht lebenslange Haft - zwar gibt es offiziell noch die Todesstrafe, doch unterliegt sie einem Moratorium.

Die Geschworenen wiesen am Ende eines zehnwöchigen Prozesses den Antrag der Verteidigung zurück, 18 der 51 Anklagepunkte aus Mangel an Beweisen fallenzulassen. Pitschuschkin starrte bei der Urteilsverkündung regungslos auf den Boden. Er hatte als "Irrer von Bizewski" Schlagzeilen gemacht, weil er seine Opfer zumeist mit einem Hammer in dem gleichnamigen Moskauer Park tötete. Pitschuschkin kannte zum Teil seine Opfer, zum Teil wählte er Unbekannte aus. Die Meisten waren ältere alkoholkranke Männer, die er unter verschiedenen Vorwänden zum gemeinsamen Trinken einlud. Wenn sie betrunken waren, tötete er sie und warf die Leichen in eine Abflussrinne. Das erste Opfer war 1992 Pitschuschkins Klassenkamerad Michail Odiitschuk. Nachdem sie gemeinsam den Plan für die Schachbrett-Morde ausgeheckt hatten, wollte Pitschuschkin seinen Freund loswerden und tötete ihn.

Im Juni 2006 wurde Pitschuschkin verhaftet. Anfang Oktober legte er ein umfassendes Geständnis ab, bei dem er mehr Morde zugab, als ihm nachgewiesen werden konnten. Laut der Anklage wollte Pitschuschkin den "Rekord" des 1992 zum Tode verurteilten und hingerichteten russischen Serienmörders Andrej Tschikatilo brechen, dem 53 Morde nachgewiesen wurden. Auf Pitschuschkins Spur kamen die Ermittler, weil eine Frau ihrem Sohn Pitschuschkins Telefonnummer aufgeschrieben hatte, bevor sie sich mit ihm traf und von ihm umgebracht wurde. Bei seiner Festnahme versicherte der Serienmörder vor laufenden Fernsehkameras: "Ich hätte niemals aufgehört, niemals. Mit meiner Festnahme haben sie viele Leben gerettet." (mit AFP/dpa)

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