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Ski-Unfall

© dpa

Ski-Unfälle: Gefahr auf der Piste

44.000 Deutsche verletzen sich jedes Jahr. Experten raten dazu, unbedingt einen Helm zu tragen.

Berlin - Ski fahren ist gefährlich. 44 000 deutsche Wintersportler verletzten sich in der Saison 2006/2007. Das zeigt die Statistik der Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU). 6500 mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Hinter diesen Zahlen verbirgt sich auch eine gute Nachricht. Seit Anfang der 70er Jahre hat sich die Zahl der Verletzten mehr als halbiert. Darauf weist der Sprecher des Deutschen Skiverbandes (DSV), Michael Berner, hin. Ein Grund ist die zunehmende Benutzung von Helmen. Wenngleich sich vor allem Erwachsene noch zieren. Bei Skifahrern über 15 Jahren tragen nur 23 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen einen Helm. Bei Kindern bis 15 Jahren liege dieser Anteil immerhin bei 43 Prozent. Nach Angaben des Helm herstellers Uvex wären 85 Prozent aller schweren Kopfverletzungen mit einem Helm vermeidbar.

Nach Angaben des österreichischen Kuratoriums für Verkehrssicherheit sind 80 Prozent aller Unfälle auf der Skipiste Stürze, ohne dass andere Wintersportler eine Mitschuld haben. Sie resultierten meist aus Übermut sowie Wahrnehmungs- und Fahrfehlern. Rund zehn Prozent der Unfälle sind auf Zusammenstöße zwischen Pistenbenutzern zurückzuführen. Männer sind an diesen Kollisionen deutlich häufiger beteiligt als Frauen. Im Jahr 2006 verunglückten 39 Skifahrer in Österreich tödlich. Die meisten Verletzungen beim Skifahren entstehen an Beinen und Füßen (46 Prozent). Auch die sogenannten oberen Extremitäten wie Arme, Schultern und Hände leiden häufig unter diesen Stürzen (31 Prozent). Weitere zehn Prozent aller Schäden betreffen den Kopf. Nach einer Erhebung der deutschen Auswertungsstelle für Skiunfälle ziehen sich Frauen besonders häufig Knieverletzungen zu. Männliche Skifahrer dagegen brechen sich bei Unfällen häufiger Oberarm oder Schulter. Kopfverletzungen kommen bei Kindern generell häufiger vor als bei Erwachsenen. Die meisten tödlichen Unfälle sind nach Angaben des österreichischen Kura toriums auf schwere Kopfverletzungen zurückzuführen. Ein Skihelm sei ein „Schutzengel“.

Der Deutsche Skiverband rät allen Skiläufern, Helme zu tragen; eine gesetzliche Pflicht lehnt der Verband aber ab. In Italien gilt seit Anfang 2005 auf Skipisten eine Helmpflicht für Kinder und Jugend liche unter 14 Jahren.

Welche Versicherung kommt bei einem Skiunfall für welchen Schaden auf? Kommt es zu einem Zusammenstoß auf der Skipiste, zahlt sowohl beim Unfallverursacher als auch beim Unfallopfer zunächst die jeweils eigene Krankenversicherung für die ärztliche Behandlung. Die Versicherung des Unfallopfers wird in der Regel aber versuchen, den Unfallverursacher oder dessen Haftpflichtversicherung für den Schaden zur Kasse zu bitten. Für Schäden an der Skiausrüstung ist ebenfalls die Haftpflicht des Verursachers zuständig. In jedem Fall muss der Geschädigte laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) dem Verursacher erst die Schuld nachweisen. Bei dauerhaften körper lichen Schäden kommt es meist zu Gerichtsprozessen zwischen Verur sacher und Geschädigtem, etwa über Pflegekosten oder Schmerzensgeld.

Zahlen Krankenkassen bei Skiunfällen die komplette Arztbehandlung? Gesetzlich Versicherte müssen in Deutschland lediglich ihre Versicherungskarte beim Arzt vorlegen, den Rest regelt die Kasse. Für Unfälle im Ausland sollten Wintersportler eine private Auslandsreiseversicherung abschließen. os/dpa/AFP

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