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Panorama: So ein Blech

Österreicher stören den Verkehr auf Autobahnen

Wien (dpa). Die bis zum morgigen Mittwoch geplanten Blockaden auf den österreichischen Transitautobahnen stoßen bei der betroffenen Bevölkerung und bei Bundespolitikern in Wien auf viel Sympathie. Selbst die Polizei duldet die von höchster Stelle genehmigten Aktionen, die bereits am Montag zu schweren Verkehrsbehinderungen führten. Ihr blieb nichts anderes übrig, als die anrollenden Blechlawinen über zu enge Umgehungsstraßen umzuleiten. Größere Staus an der betroffenen InntalAutobahn und der Tauern-Autobahn blieben aber gestern aus.

Seit dem Scheitern der Transitverhandlungen zwischen Österreich und der EU befürchten die Verkehrsplaner des Landes eine wahre Explosion des Lastwagenverkehrs auf den Fernstraßen. Zwischen 1991 und 2002 haben allein die Lkw-Transitfahrten durch Österreich von einer auf 1,8 Millionen jährlich zugenommen. Seither ist das Verkehrsaufkommen weiter deutlich gestiege.

Vor allem in den angrenzenden Wohngebieten Tirols und des Landes Salzburg ist die Belastung durch Lärm und Schadstoffausstoß oft unerträglich geworden. An einigen Knotenpunkten donnern täglich bis zu 18000 Lastwagen über die Autobahnen. Die Schadstoffbelastung liegt nach Angaben von Umweltschützern um mehr als 30 Prozent über den zulässigen Werten.

Österreichs Verkehrsminister Hubert Gorbach begrüßte deshalb die Protestaktionen am Montag: „Ich habe volles Verständnis dafür, wenn sich die besorgte Bevölkerung auf die Straße stellt und den Verkehr blockiert“. Nach der mangelnden Bereitschaft der EU, einem Nachfolgeabkommen zum ausgelaufenen Transitabkommen zuzustimmen, sei „die Geduld der Bevölkerung nun offensichtlich am Ende“. Auch die sozialdemokratische Opposition unterstützt den Protest. Kritik äußerte unterdessen der Chef des Tiroler Wirtschaftsverbandes, Jürgen Bodenseer: Das „Blockadefieber“ der Protestgruppen werde „maximalen Schaden“ in der Branche anrichten.

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