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SO ENTSTEHEN TORNADOS: Feuchte, warme Luft gibt dem Sturm Energie

Ein Tornado ist ein Luftwirbel, der am Erdboden meist weniger als 100 Meter misst und in der Regel nur einige Minuten dauert. Gefährlich daran sind extreme Windgeschwindigkeiten, die bis zu 500 Kilometer pro Stunde erreichen können.

Ein Tornado ist ein Luftwirbel, der am Erdboden meist weniger als 100 Meter misst und in der Regel nur einige Minuten dauert. Gefährlich daran sind

extreme Windgeschwindigkeiten, die bis zu 500 Kilometer pro Stunde erreichen können. Diese eng begrenzten

Superstürme zerstören Gebäude,

darüber hinaus beschleunigen sie

Gegenstände so stark, dass daraus

tödliche Geschosse werden können.

Drei Viertel aller Tornados entstehen in Nordamerika, dort treten sie vor allem im Mittleren Westen der USA auf, wo auch Oklahoma liegt. Wesentliche Voraussetzung sind große rotierende Gewitterwolken, von Meteorologen als

„Superzellen“ bezeichnet. Im Frühjahr und Sommer sind die Bedingungen dafür im Mittleren Westen besonders gut. Es treffen verschiedene Luftmassen aufeinander: am Boden kühle und trockene Luft, die von den Rocky Mountains herabströmt, darüber feuchte, warme Luft vom Golf von Mexiko und oben heiße, trockene Luft vom umliegenden Festland. Die feuchte Luft drängt nach oben, dabei kondensiert das Wasser und es wird viel Wärme frei, die den Aufstieg weiter antreibt. Im Zentrum entstehen heftige rotierende Aufwinde, außen toben Fallwinde. Warum manche Superzellen Tornados hervorbringen und andere nicht, ist unklar.

Rund 1000 Tornados entstehen jedes Jahr in den USA, wobei 95 Prozent nicht einmal die Stufe 3 (von maximal 5) auf der erweiterten Fujita-Skala erreichen, die Starkwindschäden klassifiziert. Eine Häufung von Tornados, etwa durch den Klimawandel, ist nicht klar belegt.

In Deutschland werden jährlich zwischen 20 und 60 Tornados gemeldet. Sie richten aber selten Schäden an.

Vor allem kleinere treten nicht zwangsläufig im Zusammenhang mit Superzellen auf. Die Vorhersage ist schwierig, da diese kleinräumigen Ereignisse weder auf Satellitenbildern zu sehen sind noch durch Wettermodelle abgebildet werden. Der Deutsche Wetterdienst setzt daher auf Radartechnik, die rotierende Wolken frühzeitig erkennt, sowie geschulte Sturmjäger, die Verdachtsfälle melden. Naht ein Tornado, sollte man in Kellerräumen oder massiven Häusern Schutz suchen. Weg vom

Fenster! Gegenstände können umherfliegen. Ralf Nestler

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