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Sommer 2006: Auf Rekordhitze folgt Rekordkälte

Erst heiß und sonnig, dann nass, trübe und viel zu kühl - der Sommer 2006 wird als extrem gegensätzlich in die Wettergeschichte eingehen.

Offenbach - Nach dem Rekordhitze-Monat Juli war der August in Deutschland außergewöhnlich kalt. Bundesweit lagen die Temperaturen rund 1,1 Grad Celsius unter dem vieljährigen Durchschnitt von 16,5 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst nach ersten Auswertungen seiner rund 2600 Messstationen in Offenbach mitteilte.

Die für August typischen Hitzeperioden blieben aus. Häufig wurden nicht mal 20 Grad überschritten. Besonders kühl war es im Westen und Süden. Auch die Sonne machte sich rar wie schon rund 50 Jahre lang nicht mehr. Die durchschnittliche Sonnenscheindauer betrug bundesweit 131 Stunden. Das entspricht nur 66 Prozent des Normalwertes.

Juni und Juli überdurchschnittlich warm

Insgesamt verwöhnte der diesjährige Sommer die Deutschen jedoch: Von Juni bis Ende August registrierten die Meteorologen durchschnittliche Temperaturen von 18,0 Grad und damit 1,7 Grad über dem vieljährigen Durchschnitt von 16,3. Bereits im Juni war es in Deutschland überall wärmer als normal. Der Juli übertraf dann mit seiner Rekordhitze alle bisherigen Messungen. In Deutschland war kein Monat seit 1901 wärmer als der Juli 2006. Dagegen zeigte sich der August überwiegend von seiner kühlen Seite. Die heißesten Tage dieses Sommers waren der 19. und 20. Juli, wo die Temperaturen an einigen Orten bis auf 39 Grad stiegen.

Auch bei den Niederschlägen war die Bilanz insgesamt fast ausgeglichen, wobei der Regen einerseits über die drei Monate, andererseits auch regional, extrem unterschiedlich verteilt war, wie die Meteorologen resümmierten. Im Juni und Juli hatten besonders Nord- und Ostdeutschland unter großer Trockenheit zu leiden. Gebietsweise fiel in beiden Monaten zusammen nicht einmal ein Viertel der üblichen Niederschlagsmenge. Dagegen waren für den August zahlreiche Regentage charakteristisch. Die Folge: an vielen deutschen Stationen wurden neue Rekordsummen mit mehr als 300 Prozent der üblichen Menge registriert.

Juli sonnigster Monat seit Beginn der Aufzeichnungen

Die durchschnittliche Sonnenscheindauer betrug seit Juni bundesweit 730 Stunden. Das entspricht 121 Prozent des Normalwertes von 604 Stunden und liegt damit insgesamt etwas über der Norm. Bereits im Juni schien die Sonne laut DWD an allen Messstationen mehr als normal. Der Juli war sogar der sonnigste Monat seit Aufzeichnungsbeginn; die höchsten Werte wurden mit fast 400 Stunden an der deutschen Ostseeküste registriert. Im krassen Gegensatz dazu war dann der August vielerorts der sonnenscheinärmste seit mehr als 50 Jahren. In Süddeutschland wurde gebietsweise nicht einmal die Hälfte der normalen Sonnenscheindauer gemessen.

Zugleich zählte der August mit 137 Litern pro Quadratmeter zu den niederschlagsreichsten seit 1901. Der klimatologische August-Mittelwert liegt bei 77 Litern. In Berlin-Tegel, Rostock und Kaiserslautern fiel mehr als das Dreifache der sonst üblichen Menge. (tso/ddp)

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