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John Lennon

© dpa

Späte Reue: John Lennons Mörder entschuldigt sich

Der Mörder des 1980 erschossenen John Lennon schämt sich heute für seine Tat. Bei der Anhörung wegen einer möglichen Haftentlassung enschuldigte sich Mark Chapman erstmals für den Mord am populären ehemaligen Beatles-Star.

Der Mörder von John Lennon, Mark Chapman, hat fast 30 Jahre nach der Tat für die Schüsse auf den legendären Musiker um Entschuldigung gebeten. "Ich schäme mich", sagte der heute 53- Jährige nach Angaben der "New York Daily News" bei einer gerichtlichen Anhörung. "Mir tut meine Tat leid. Ich glaube, ich verstehe heute heute besser, was ein Menschenleben bedeutet."

Bei der Anhörung, die vergangene Woche stattfand, hatten die Richter Chapmans Antrag auf Haftentlassung abgelehnt. Die Mitschrift seiner Aussage wurde dem Bericht zufolge erst nachträglich bekannt. Darin schilderte Chapman auch, dass er entgegen verbreiteter Auffassung John Lennon vor den Schüssen nicht angesprochen habe. "Ich kann mich nicht entsinnen, "Herr Lennon" gesagt zu haben", gab er zu Protokoll. "Ich habe ihn von hinten erschossen."

Antrag auf Haftentlassung abgelehnt

Als Grund für seine Tat führte der gebürtige Texaner seine Minderwertigkeitsgefühle an. Er sei sich damals "wie ein Nichts" vorgekommen und habe gehofft, auf diesem Wege berühmt zu werden. "Es ging mehr um mich als um ihn. Ich war vielleicht wütend auf mich selbst wegen meines Versagens."

Der damals als geistig verwirrt eingestufte Mann hatte Lennon 1980 vor dessen Haus in New York mit mehreren Schüssen getötet. Obwohl Gutachten Chapman eine Psychose bescheinigten, erklärte er sich selbst des Mordes schuldig. "Ich hatte das Gefühl, dass Gott mir das damals gesagt hat, und deshalb habe ich es getan", sagte er jetzt. Chapman wurde zu einer Freiheitsstrafe von mindestens 20 Jahren verurteilt und kann seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre um Entlassung bitten. Bisher wurden fünf Anträge abgelehnt. (iba/dpa)

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