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Spendenflug: Blinder Pilot landet sicher

Nach 21.000 Kilometern landet der blinde Pilot Miles Hilton-Barber mit seinem Ultraleichtflugzeug in Sydney. Er hat erfolgreich die halbe Welt umrundet.

Sydney - "Damit ist ein unglaublicher Traum in Erfüllung gegangen", sagte Hilton-Barber nach seiner Landung in der australischen Metropole Sydney. Der 58-Jährige war am 7. März von London aus gestartet und hatte in 55 Tagen mehr als 21.000 Kilometer zurückgelegt. Unterwegs legte er wiederholt Zwischenlandungen in Europa, dem Nahen Osten sowie in Asien ein. Mit seiner Aktion wollte Hilton-Barber Geld für den Kampf gegen die krankheitsbedingte Erblindung von Menschen in den Entwicklungsländern sammeln.

Zur Sicherheit hatte Hilton-Barber zwar einen sehenden Co-Piloten an seiner Seite. Doch steuerte er die Maschine ganz allein mit Hilfe sprechender Bordinstrumente und einer kabellosen Computertastatur. An dem Plan hatte er vier Jahre lang gearbeitet. "Schon als Kind wollte ich Pilot werden. Heute bin ich völlig blind, und trotzdem hatte ich die Chance, die halbe Welt zu umrunden", freute sich der dreifache Vater. Den Flug an Bord seiner Pegasus Mainair GT 450 beschrieb er als "ausgesprochen sinnlich: Ich konnte die Gerüche riechen, die vom Boden aufstiegen, und bekam alle Temperaturschwankungen, den Wind, die Kälte, unmittelbar mit."

Immer neue Rekorde

Hilton-Barber ist seit einem Vierteljahrhundert völlig erblindet. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, die höchsten Berge Europas und Afrikas zu erklimmen, beim Malaysian Grand Prix für blinde Fahrer alle Rekorde zu brechen sowie den heißesten Marathon - 250 Kilometer durch die Sahara - und den kältesten Marathon quer durch Sibirien zu absolvieren. Mit Hilfe seines Blindflugs wollte er rund zwei Millionen Dollar Spenden für den Verein "Seeing is Believing" (Sehen ist Glauben) sammeln, der mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Kampf gegen vermeidbare Erblindungen zusammenarbeitet. (tso/AFP)

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