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Spielwaren: "Lego"-Osama lässt Muslime protestieren

Saddam Hussein, Osama bin Laden, Nazi-Soldaten: eine amerikanische Internetfirma sorgt mit provokanten Spielfiguren für Proteste. Muslime kritisieren vor allem, dass die Figuren Terrorismus verherrlichen würden. Der jüdische Rat für Rassengleichheit spricht von "geschmacklosem Spielzeug". Ob das Spielzeug verboten werden kann, ist unklar.

Eine US-Internetfirma vertreibt Spielzeugfiguren von Terroristen und Nazis und hat in Großbritannien damit Proteste religiöser Gruppen hervorgerufen. Die bearbeiteten Lego-Figuren im Stil von Osama bin Laden und   Nazischergen mit Panzerfäusten und Handgranaten würden Totschlag und Terrorismus verherrlichen, sagte Mohammed Shafiq von der muslimischen Ramadhan Foundation. "Menschen sollten sich darauf konzentrieren, sich im Kampf gegen die bösen Kräfte als ein Volk zu vereinigen, statt zu Intoleranz zu erziehen." Lego distanzierte sich von dem umstrittenen Spielzeug, das ohne Genehmigung hergestellt worden sei.

Der jüdische Rat für Rassengleicheit sprach von "geschmacklosem Spielzeug". "Wir könnten auch sehr gut darauf verzichten, insbesondere wenn so viel Spannung auf der Welt herrscht", sagte die Ratsvorsitzende Edie Friedman der Zeitung "The Sun" am Donnerstag. Kritik kam auch von Lego: Die Figuren spiegelten nicht ihre Philosophie von Spielzeug wider, "das die Kindheit durch einfallsreiches und kreatives Spielen bereichert", sagte eine Firmensprecherin.

Auf der Internet-Seite der US-Firma heißt es, der Firmeninhaber sei vor zwei Jahren durch seinen jüngsten Sohn auf die Idee gekommen. Der Neunjährige habe seinen Vater um Kriegszubehör für seine Legomänner gebeten. Das Geschäft betreibe heute die ganze Familie. (yr/dpa)

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