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Gefährlicher Verkehr. Autobahnabfahrt in Düsseldorf am Montagnachmittag. Foto: dpa

© dpa

Panorama: Spur der Verwüstung

Unwetter toben über Deutschland und richten schwere Schäden an. Zwei Menschen sterben. Gewitter verlagern sich nach Osten

Berlin - Nach der großen Hitze haben Unwetter am Montag in Teilen Deutschlands schwere Schäden angerichtet. Dabei wurden nach Polizeiangaben zwei Frauen getötet und mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt. Eine Gewitterfront zog am Nachmittag über Nordrhein-Westfalen hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung. In Köln starb eine 54-jährige Rollerfahrerin, die unter einer Unterführung Schutz vor Wind und Regen suchte und dabei von einem Lastwagen erfasst wurde. In Herne zog sich ein 45-jähriger Bauarbeiter schwere Blessuren zu, als eine Seitenmauer im zweiten Obergeschoss eines Rohbaus durch eine Orkanböe einstürzte und den Mann unter sich begrub. Im Kreis Wesel fiel ein Ast auf eine Gruppe von drei Radfahrern. Dabei erlitt eine 15-jährige Radfahrerin lebensgefährliche Verletzungen.

In der Bonner Innenstadt stürzte ein rund 2,50 Meter hoher Holzbauzaun auf einer Länge von etwa 20 Metern um und traf sechs Passanten. Eine 62-jährige Frau erlitt schwere Verletzungen. Vier Verletzte meldete die Aachener Polizei. Dort wurde eine Frau von Ästen getroffen, als ein Baum umstürzte. Ein Mann wurde von einer umherfliegenden Werbetafel getroffen. Auf das Fahrzeug einer 49-Jährigen aus Herzogenrath stürzte ein Baum. Die Frau wurde in ihrem Auto eingeklemmt, von der Feuerwehr befreit und dann ins Uniklinikum eingeliefert.

Eine mächtige Böe hob in Essen das Flachdach eines Hochhaus-Treppenhauses an und ließ es aus rund 30 Meter Höhe zu Boden krachen, wie die Feuerwehr Essen mitteilte. Die etwa 40 Quadratmeter große Dachfläche blieb vor dem Hauseingang liegen. Vier Schüler wurden in Mönchengladbach verletzt, als herabstürzende Äste sie bei einem Ausflug in einen Park trafen. Im niedersächsischen Nordhorn wurde eine Fahrradfahrerin von herabstürzenden Ästen erschlagen. Die 47-Jährige war mit ihrem Hund unterwegs, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Frau suchte Schutz bei einem Haus. Eine Sturmböe entwurzelte jedoch einen nahestehenden Baum, der auf das Gebäude kippte. Die Frau wurde dabei von herabstürzenden Ästen getroffen und tödlich verletzt.

Durch eine Windhose sind auf der Nordseeinsel Helgoland am Nachmittag insgesamt elf Menschen verletzt worden. Die Windhose verwüstete einen Campingplatz und riss zahlreiche Zelte mit sich, wie ein Polizeisprecher sagte. Etwa 100 Menschen wurden nach Abflauen des Sturms auf die Hauptinsel übergesetzt und vorübergehend in einer Schule untergebracht. Die Unwettergefahr ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes noch nicht gebannt. Am Montagabend erreichten erste Gewitter auch Berlin und Brandenburg . ddp

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