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Sri Lanka: Europäisches Außenminister-Duo will vermitteln

Die Außenminister Frankreichs und Großbritanniens sind in Sri Lanka eingetroffen, um zu vermitteln und einen Waffenstillstand herbei zu führen. Ihrem schwedischen Amtskollegen wurde die Einreise verweigert.

Zur Vermittlung einer Waffenruhe zwischen den Tamilen-Rebellen und der Regierung in Sri Lanka sind der Außenminister Frankreichs, Bernard Kouchner, und sein Amtkollege aus Großbritannien, David Miliband, in der Hauptstadt Colombo eingetroffen. Sie wollen sich für eine "sofortige humanitäre Waffenruhe" einsetzen, um eine Evakuierung der im Kampfgebiet lebenden Zivilbevölkerung zu ermöglichen. Im Laufe des Tages werden sie den sri-lankischen Präsident Mahinda Rajapakse treffen und Flüchtlingslager in der Region Vavuniya besuchen, in denen tamilische Zivilisten untergebracht sind. Ursprünglich sollten die beiden Minister von Schwedens Außenminister Carl Bildt begleitet werden, ihm wurde von der sri-lankischen Regierung allerdings die Einreise verweigert.

Im Kampfgebiet sitzen nach UN-Schätzungen noch rund 50.000 Zivilisten fest. Der UN-Nothilfekoordinator John Holmes, der die Region Anfang der Woche besucht hatte, geht davon aus, dass bislang 200.000 Menschen obdachlos geworden seien. In den Flüchtlingslagern drohe eine "zweite Krise", da es hier an Lebensmitteln, sanitären Anlagen und medizinischer Versorgung fehle. Eine UN-Sprecherin beklagte, dass die Regierung Holmes den Zugang zur Konfliktzone selbst verwehrt habe.

Die sri-lankische Regierung und Rebellen beschuldigen sich gegenseitig, auf die eingekesselten Zivilisten in der noch fünf Quadratkilometer großen Region zu schießen. Die Regierung lehnt bislang eine Waffenruhe mit den Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE) strikt ab. Ein Marinesprecher sagte, Kriegsschiffe hätten heute sechs Boote der LTTE versenkt. Dabei seien mindestens 25 Rebellen getötet worden. Vier der Boote seien für Selbstmordmissionen ausgerüstet gewesen. (ds/dpa)

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