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Stardust-Mission: Kometenstaub mit bloßem Auge sichtbar

Begeisterung bei der Nasa: Der von der Sonde "Stardust" eingesammelte Kometenstaub ist in einem exzellenten Zustand.

Washington - Experten in der Bodenzentrale in Houston (Texas) öffneten in der Nacht zum Mittwoch den Behälter mit der kostbaren Fracht, die am Sonntag an Bord der «Stardust»-Landekapsel auf der Erde eingetroffen war. Wie Nasa-Sprecher Bill Jeffs der dpa sagte, sind manche der Staubpartikel so groß, dass man sie mit bloßen Auge erkennen kann. «Unsere Begeisterung kennt keine Grenzen», sagte Jeffs. «Wir sind total glücklich.»

Die Sonde hatte die Teilchen vor zwei Jahren bei ihrem Vorbeiflug am Kometen Wild 2 aus dessen Staub- und Gasschleier aufgesammelt. Der Kometenstaub enthält nach Angaben der Nasa-Forscher die 4,5 Milliarden Jahre alten Grundbausteine unseres Sonnensystems. Damit sind die Partikel älter als Sonne und Erde.

Die im US-Staat Utah gelandete und nur leicht beschädigte Kapsel mit dem Staubbehälter war am Dienstag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen an Bord einer Militärmaschine nach Houston gebracht worden. Wie Jeffs schilderte, sollen die in einer wackelpuddingartigen Auffangsubstanz eingebetten Partikel so bald wie möglich herausgelöst und dann zur Analyse an 180 Wissenschaftler in aller Welt verschickt werden. Auf diese Weise soll die Analyse nicht nur beschleunigt werden, die Forscher könnten so auch unabhängig voneinander gewonnene Erkenntnisse vergleichen und dadurch ein noch umfassenderes Bild gewinnen, hieß es.

Freiwillige sollen zudem mit Hilfe eines virtuellen Mikroskops im Internet nach Partikeln in der Auffangmasse suchen, die nicht mit bloßem Auge sichtbar sind. Der Beginn dieses Programms ist für Mitte März geplant. Die Teilnehmer müssen sich zunächst in einer Probesuche bewähren, wie Nasa-Vertreter bei einem Treffen der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft in Washington mitteilten. Den Wissenschaftlern zufolge ist davon auszugehen, dass die Staubteilchen im Aerogel, der Auffangsubstanz, eine karottenförmige Spur hinterlassen haben. Wer fündig wird, erhält eine besondere Belohnung: Er kann dem entdeckten Staubteilchen einen Namen geben. (tso/dpa)

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