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Panorama: Starkes Erdbeben in Japan

Bei einem Erdbeben der Stärke von 7,0 auf der Richterskala in Westjapan ist am Sonntag mindestens ein Mensch getötet worden, etwa 500 wurden teils schwer verletzt. Mehrere Gebäude auf der Insel Kyushu wurden völlig zerstört.

Tokio (20.03.2005, 16:36 Uhr) - Die Auswirkungen des Erdbebens waren selbst in Südkorea noch zu spüren. Hunderte Menschen liefen aus Angst vor den heftigen Erschütterungen ins Freie. Stellenweise fiel auf Kyushu der Strom aus, Wasser- und Gasleitungen barsten, Telefonverbindungen wurden unterbrochen. Der Betrieb von Hochgeschwindigkeitszügen und zahlreichen anderen Bahnen in den betoffenden Gebieten musste vorübergehend ausgesetzt werden.

Eine sowohl in Westjapan wie auch in Südkorea zwischenzeitlich von den Meteorologischen Behörden ausgegebene Warnung vor Flutwellen (Tsunami) wurde später wieder aufgehoben. In wankenden Bürohochhäusern und Wohnungen stürzten durch die Erschütterungen, die sich um 10.53 Uhr Ortszeit ereigneten, Möbel und Regale um. Es kam zu zahlreichen Nachbeben. In der Stadt Fukuoka wurde eine 75 Jahre alte Frau unter den Trümmern einer eingestürzten Wand begraben. Sie starb später im Krankenhaus an ihren Verletzungen. Zwei verletzte Frauen in Fukuoka befänden sich in einer kritischen Lage, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. 15 Personen hätten schwere Verletzungen wie Knochenbrüche erlitten.

Etwa 490 Menschen in Fukuoka sowie zehn weitere in den Provinzen Saga und Nagasaki mussten in Krankenhäusern behandelt werden, berichtete Kyodo. Ein Mann erlitt Verletzungen am Gesäß, als er vor Schreck aus dem 1. Stock seines Hauses sprang. Fast 800 Bewohner Fukuokas suchten nach Angaben der Behörden Schutz in öffentlichen Einrichtungen. Zudem wurden nahezu alle der 700 Bewohner der schwer verwüsteten Insel Genkai nordöstlich Fukuokas in Sicherheit gebracht.

In rund 2600 Haushalten der gleichnamigen Provinz Fukuoka fiel zeitweise der Strom aus. An 50 Stellen schlugen Gasleitungen leck. Eine Angestellte eines Elektrohandels in der Provinz Saga verletzte sich an der Hand, als der Bildschirm eines Fernsehers zerbrach. An einer Stelle löste sich ein Erdrutsch. Die Zentralregierung in Tokio richtete einen Krisenstab ein. Die Polizei-und Feuerwehrbehörde schickten Notfall-Teams in die betroffenen Regionen. Ministerpräsident Junichiro Koizumi entsandte ein Inspektionsteam.

Das Epizentrum des Bebens lag in neun Kilometer Tiefe im Meer, rund 70 Kilometer vor der Stadt Shimonoseki. Japan gehört zu den am stärksten von Erdbeben bedrohten Gebieten der Welt und hat ein nahezu lückenloses Mess- und Vorwarnsystem für Beben und Flutwellen. (tso) ()

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