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Stephanie-Prozess: Gutachter sieht Entführer schuldfähig

Der geständige Vergewaltiger und Entführer der Dresdner Schülerin Stephanie gilt laut Gerichtsgutachten als voll schuldfähig und zudem als dauerhaft gefährlich.

Dresden - Der 36 Jahre alte vorbestrafte Sexualstraftäter sei einerseits überdurchschnittlich intelligent und handle erwachsen, andererseits zeige er gerade im Hinblick auf Sexualität und zwischenmenschliche Beziehungen infantiles Verhalten, erklärte der Prozess-Sachverständige Hans-Ludwig Kröber in seinem psychiatrischen Gutachten vor dem Landgericht Dresden.

Mario M. habe sich ein eigenes Wertesystem geschaffen und strebe uneingeschränkte Macht über seine Partner an. Zwar bedaure dieser seine Taten an Stephanie, sehe sich aber selbst als Opfer, weil er in früheren Beziehungen Kränkungen und Zurückweisungen hinnehmen musste. Der Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass es bei dem Angeklagten zwar Hinweise auf eine schwere seelische Abartigkeit gebe, aber trotzdem seine Einsichts- und Steuerungsfähigkeit nicht eingeschränkt seien. "Aus heutiger Sicht ist von einem Fortdauern der Gefährlichkeit M.s auszugehen", sagte Kröber.

Der 36 Jahre alte Mario M. muss sich wegen Geiselnahme, Kindesentziehung und schweren sexuellen Missbrauchs sowie Vergewaltigung verantworten. Der vorbestrafte Sexualstraftäter soll die damals 13-jährige Stephanie am 11. Januar 2006 in Dresden auf dem Schulweg entführt und 36 Tage lang gefangen gehalten und missbraucht haben. Zu Prozessbeginn hatte er ein umfassendes Geständnis abgelegt. (tso/ddp)

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