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Sterbehilfe: Nach 16 Jahren Koma: Eluana darf jetzt sterben

Ein Berufungsgericht in Mailand hat am Mittwoch Sterbehilfe-Maßnahmen für eine seit über 16 Jahren im Koma liegende Frau genehmigt. Der Fall Eluana hatte in Italien seit Jahren für Aufsehen gesorgt.

Im Fall Eluana hat der Vater der heute 34-jährigen Eluana Englaro Sterbehilfe-Maßnahmen für seine Tochter erstritten. Englaro hatte jahrelang vergeblich um die Erlaubnis gekämpft, die künstliche Ernährung seiner Tochter einzustellen. Im vergangenen Oktober hatte schließlich das übergeordnetes Gericht entschieden, dass der Fall, der in Italien seit Jahren für Aufsehen sorgt, noch einmal überprüft werden müsse.

Das Mailänder Berufungsgericht musste daraufhin feststellen, ob zwei Voraussetzungen für den Abbruch der künstlichen Ernährung gegeben seien: Erstens müsse ein "vegetativer" und irreversibler Zustand der Patientin klinisch festgestellt werden. Zweitens sollte unter Berücksichtigung der ethischen, religiösen und philosophischen Überzeugungen der Patientin nachgewiesen werden, dass sie einen Abbruch der Behandlung vorziehen würde. Beide Voraussetzungen träfen bei Eluana Englaro zu, entschieden die Richter jetzt.

Vatikan warnt vor Euthanasie

Die Frau war 1992 im Alter von 19 Jahren nach einem schweren Autounfall ins Koma gefallen und liegt in einem Krankenhaus in Lecco in der Nähe von Mailand. Ein Jahr später diagnostizierten Ärzte übereinstimmend, dass der Zustand irreversibel sei.

Bisher sind in Italien sowohl die aktive als auch die passive Sterbehilfe verboten. Jedoch sind die Grenzen dieses Gesetzes nicht genau geklärt. Immer wieder ist daher die Einführung einer Patientenverfügung im Gespräch. Vor allem Papst Benedikt XVI. und der Vatikan warnen immer wieder vor jedweder Form der Euthanasie. (küs/dpa)

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