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Panorama: Stinkende Fontäne aus Schlamm Naturschauspiel auf Java:

ganze Dörfer im Matsch

Das Dorf Jatirejo gibt es nicht mehr. Der Ort Porong ist auch verschwunden. Beide wurden von Schlamm geschluckt, der insgesamt ein knappes Dutzend Dörfer erreicht hat. Von Wohnhäusern, Schulen und Fabriken sind nur noch Dächer zu sehen. Sie liegen in einem braunen Meer, das immer größer wird. Seit gut vier Monaten sprudelt in Sidoarjo, im Osten der indonesischen Insel Java, eine stinkende Mischung aus heißem Schlamm und Gas aus der Erde. Ununterbrochen. Mittlerweile ist eine Fläche überflutet, die doppelt so groß wie Monaco ist. Tag für Tag schießen weitere 50 Millionen Liter Schlamm hervor. Er stammt aus einem Reservoir, das tief in der javanischen Vulkanerde liegt. Der unterirdische Matschtank steht mächtig unter Druck. Manchmal kommt sein Schlamm mit kleinen Eruptionen empor. Gas zischt, weißer Qualm treibt über der Stelle, an der die angeblich ungiftige Soße austritt. „Matschvulkan“ nennen die Indonesier die fiese Quelle. Sie hat schon 10 000 Menschen heimatlos gemacht.

Möglicherweise haben Arbeiter der Firma Lapindo die Umweltkatastrophe ausgelöst. Sie bohrten auf der Suche nach Erdgas 3000 Meter tief, da schoss plötzlich Schlamm aus dem Boden. Das war am 29. Mai. Damals konnte niemand ahnen, dass eine Tragödie folgt, deren Ende nicht absehbar ist.

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