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Sudan

© AFP

Sudan: 113 Überlebende bei Flugzeugbrand

Bei dem Brand eines Passagierjets nach der Landung in der sudanesischen Hauptstadt Khartum sind weniger Menschen gestorben als zunächst angenommen. Die Zahl der Todesopfer wurde in der Nacht von zunächst 100 auf mindestens 28 nach unten korrigiert. Noch immer werden rund 50 Passagiere vermisst.

Nach der verunglückten Landung in Khartum wird am Mittwochvormittag noch nach 53 der insgesamt 214 Passagiere und Crewmitglieder gesucht. Der Airbus A310 der staatlichen Fluggesellschaft Sudan Airways, der von Amman via Damaskus nach Khartum geflogen war, ging nach der Landung in Flammen auf.

Anfangs waren die sudanesischen Behörden von mehr als 100 Todesopfern ausgegangen. Polizei und Vertreter des Flughafens vermuten, dass viele der Vermissten in Panik aus dem brennenden Flugzeug rannten und keine Adresse hinterließen. Sie appellierten an Überlebende, sich zu melden, damit Gewissheit über ihr Schicksal herrsche, berichtete der britische Rundfunksender BBC. Zunächst waren 113 Überlebende registriert worden, teilte die zivile Luftfahrtbehörde in Khartum mit. 20 von ihnen wurden im Krankenhaus behandelt.

Sandsturm und heftiger Regen

Der Airbus war erst im zweiten Anlauf um 20 Uhr Ortszeit in Khartum angekommen, nachdem er zuvor wegen der schlechten Wetterbedingungen nach Port Sudan umgeleitet worden war. Nach Angaben der Luftfahrtbehörde war die Maschine trotz eines Sandsturms und schwerer Regenfälle sicher gelandet und vom Tower zu einer Parkposition dirigiert worden. Auf dem Weg dorthin sei ein Triebwerk explodiert und der Airbus in Brand geraten, sagte Flughafendirektor Yussuf Ibrahim im staatlichen Fernsehen.

Ein Passagier sagte, das Feuer sei im rechten Triebwerk ausgebrochen und habe sich dann schnell im gesamten Flugzeug ausgebreitet. Mehrere Passagiere brachten sich über die Notrutschen in Sicherheit. Über ihre Nationalität gab es keine Angaben.

Luftverkehr im Sudan unsicher

Zuletzt war im Juli 2003 ein Flugzeug der Sudan Airways verunglückt. Damals starben 115 Menschen, als eine Boeing 737 kurz nach dem Start in Port Sudan abstürzte. Flugzeugunglücke sind im Sudan keine Seltenheit. Erst vor kurzem hatte die Fachzeitschrift "Aero International" das afrikanischen Land zusammen mit Angola und Kongo als unsicherste Länder für den Luftverkehr eingestuft. Die Fluggesellschaften dieser Länder, die in der EU nicht starten oder landen dürfen, setzen häufig veraltete und unzureichend gewartete Maschinen ein. (küs/dpa)

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