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Südamerika: Schweres Erdbeben in Peru

Beim stärksten Erdbeben der vergangenen 50 Jahre in Peru sind mindestens 337 Menschen getötet worden. Das Beben erreichte jüngsten Angaben zufolge eine Stärke von 7,9. In der Hauptstadt Lima gab es Panik und Chaos.

Bei den Erschütterungen wurden mindestens weitere 827 Menschen verletzt, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten. Die Behörden rechneten damit, dass die Opferzahl weiter steigen werde. Krankenhäuser und Erste-Hilfe-Stationen im ganzen Land wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Vize-Gesundheitsminister José Calderón rief die Menschen zu Blutspenden auf.

Das Institut für Geophysik teilte in Lima mit, das Beben habe eine Stärke von 7,5 erreicht. Außerdem habe es Dutzende Nachbeben gegeben, hieß es. Das Geologische Institut der USA (USGS) sprach im jüngsten Bericht sogar von einer Stärke von 7,9.

Das Epizentrum des Hauptbebens, das auch in Ecuador und Brasilien zu spüren war, lag den amtlichen Angaben zufolge in etwa 41 Kilometern Tiefe im Meer nahe der Küste von Zentralperu, etwa 145 Kilometer südlich der Hauptstadt Lima. Zusätzliche Sorge löste eine anfänglich gegebene Tsunamiwarnung aus, die nach nach einigen Stunden wieder aufgehoben wurde.

Dutzende Häuser stürzten ein

Am schlimmsten betroffen war das Departement Ica. Dort seien mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen, berichtete die Onlineausgabe der Zeitung "El Comercio". In der Region seien eine Kirche und Dutzende Häuser eingestürzt. In der 160.000-Einwohner-Stadt Ica gebe es keinen Strom mehr. Feuerwehr und Zivilschutz suchten im Dunkeln in den Trümmern nach Überlebenden.

Die Erdstöße waren laut Medien sowohl an der Küste wie auch in der Regenwald- und der Gebirgsregion Perus zu spüren. In Lima hielten sich die Folgen des Bebens nach ersten Berichten in Grenzen. Es gab allerdings Panik und Chaos. In der Hauptstadt liefen Tausende vor Schreck aus Wohnungen und Bürogebäuden. Die Sachschäden seien gering, hieß es in Medien. Fenster seien zu Bruch gegangen und unzählige Telefonleitungen ausgefallen. Einige Menschen seien wegen der Panik in Krankenhäuser gebracht worden. Zwei Menschen seien Herzinfarkten erlegen.

Staatspräsident Alan García rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. García habe noch in der Nacht eine Krisensitzung des Kabinetts einberufen, um Maßnahmen zu erörtern, berichteten Medien unter Berufung auf die Regierung. Alle Polizisten des Landes seien auf den Straßen im Einsatz. Krankenhäuser seien angewiesen worden, alle Patienten ohne Einschränkungen aufzunehmen. Außerdem sei der Schulunterricht für Donnerstag abgesagt worden.

Tsunami-Warnung aufgehoben

Das Pacific Tsunami Warning Center in Hawaii hatte nach dem Beben eine Tsunamiwarnung für die südamerikanischen Länder Peru, Kolumbien, Ecuador und Chile sowie für Mittelamerika und Mexiko herausgegeben. Küstengemeinden in Peru und Kolumbien ordneten laut Medien bereits eine Evakuierung an, bevor die Entwarnung kam.

Der Sprecher des Instituts für Geophysik, Hernando Tavera, erklärte, es habe sich um die stärksten Erschütterungen der vergangenen 50 Jahre in Peru gehandelt. Man rechne mit starken Nachbeben für die nächsten vier bis sieben Tage. Das Hauptbeben vom Mittwoch ereignete sich den amtlichen Angaben zufolge um 18:41 Uhr Ortszeit (1:41 Uhr MESZ) und dauerte etwa zwei Minuten. (mit dpa/AFP)

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