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Südasien: Mindestens 40.000 Erdbeben-Tote

Die Zahl der Toten im südasiatischen Krisengebiet ist auf über 40.000 angestiegen. Schlechtes Wetter behindert indessen die Bergungsarbeiten; Hilfe wird weiterhin dringend benötigt.

Islamabad - Bei dem verheerenden Erdbeben in Pakistan sind mindestens 40.000 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben des Ministerpräsidenten von Jammu und Kaschmir, Sikander Hayat Khan, könnte die Zahl der Toten sogar auf 80.000 steigen. Die Hilfsaktionen sind neun Tage nach der Katastrophe verstärkt worden. Die Helfer seien zu Fuß, mit Eseln und Maultieren unterwegs, um Verwundete aus schwer zugänglichen Gebieten in Sicherheit zu bringen. «Angesichts der Wetterverhältnisse benutzen wir jede nur denkbare Art von Transportmitteln», sagte ein Militärsprecher am Montag.

«Es ist die schlimmste Tragödie in unserer Geschichte», betonte Khan nach einem Bericht der Zeitung «Daily Times» vom Montag. Die Stadt Muzaffarabad gleiche einem Friedhof, schrieb das Blatt. Weiterhin würden Wasser und Nahrungsmittel benötigt. Es gebe immer noch entlegene Gebiete, die von Helfern nicht erreicht worden seien. Auch wachse die Sorge vor Seuchen wegen zerstörter Abwassersysteme und Trinkwasserquellen. Eine erste Zeltstadt ist bereits in der Balakot-Region der nordwestlichen Grenzprovinz entstanden.

In Pakistan wurden mehr als 65.000 Menschen zum Teil schwer verletzt. Im indischen Teil Kaschmirs werden rund 2.000 Todesopfer vermutet. Auch Pakistans Nothilfe-Beauftragter, Generalmajor Muhammad Farooq, befürchtet, dass sich die Zahl der Opfer erhöht, sobald die Trümmer in den am härtesten betroffenen Gebieten weggeräumt seien.

Millionen Menschen sind bei Regen und Kälte weiter obdachlos. Pakistans Premier Shaukat Aziz betonte, es würden dringend mindestens 300.000 Zelte für die vom Erdbeben betroffenen Menschen in Kaschmir gebraucht. Es fehle medizinische Hilfe. Die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen wurden von Regen, Hagel und Schnee behindert. Rettungs- und Versorgungsflüge mussten zeitweise eingestellt werden.

Der Regionalchef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hussain A Gezairy meinte, die Verwüstungen und Langzeitfolgen des Erdbebens seien schlimmer als die Zerstörungen bei der Tsunami-Katastrophe. Grund seien die hohe Zahl der Obdachlosen, die zerstörte Infrastruktur und das schwer zugängliche Terrain.

Pakistanische Künstler und Prominente riefen unterdessen zu Spenden auf und engagierten sich auch bei Hilfeeinsätzen vor Ort. (tso/dpa)

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