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Südasien: Nachbeben in Pakistan löst Panik aus

Nach dem verheerenden Erdbeben in Südasien versetzen weiterhin Nachbeben die Menschen im Katastrophengebiet in Angst und Schrecken. Berichte über Opfer oder Schäden gab es aber zunächst nicht.

Islamabad - Die Erschütterungen seien bis in die pakistanische Hauptstadt Islamabad zu spüren gewesen. In den Erdbebengebieten wächst indes die Angst vor gefährlichen Krankheiten. In den Gebirgsregionen verschärfte sich nach einem Wintereinbruch die Situation von Millionen Obdachlosen. Helfer berichteten am Mittwoch im indischen Teil Kaschmirs, mindestens sieben Kinder seien bereits erfroren. «Wir sind sehr besorgt wegen des Wintereinbruchs», hieß es im Innenministerium in Neu Delhi.

Ärzte und Hilfsorganisationen warnten eindringlich vor Lungenentzündungen und Tuberkulose. «Kälte und Nässe erhöhen das Risiko für Atemwegserkrankungen sowie Durchfall, insbesondere bei Kindern», sagte Joost Butenop, Arzt und Vize-Projektleiter bei der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen der dpa.

Nach Angaben der der Kindernothilfe in Duisburg sind Kinder und Jugendliche von der Katastrophe besonders stark betroffen. «In Balakot, Manzhera und anderen Regionen Pakistans sind viele Schulen eingestürzt. Ganze Schulklassen wurden ausradiert», sagte Dietmar Roller, der im Vorstand der Organisation für die Programmarbeit im Ausland zuständig ist, in einem dpa-Gespräch.

Viele Kinder und Jugendliche, die die Katastrophe überlebt hätten, lägen mit schweren Knochenbrüchen in Krankenhäusern, berichtete Roller. Das von der Kindernothilfe unterstützte Ärzteteam von humedica International hat seine Arbeit im Bezirks-Krankenhaus von Manzhera aufgenommen. Hunderte Kinder warteten dort auf ihre Behandlung. Besonders zu leiden haben die Kinder nach Rollers Worten unter der Kälte. «Sie brauchen dringend warme Winterkleidung, Decken, einfach alles, was wärmt. Der Winter steht vor der Tür.»

Pakistans Präsident Pervez Musharraf bat derweil in einer Fernsehansprache die Weltgemeinschaft um mehr finanzielle Unterstützung. Zugleich bedankte er sich für die bislang geleistete, internationale Hilfe. Bisher stellte die Weltgemeinschaft 600 Millionen Dollar (rund 490 Millionen Euro) zur Verfügung, entsandte Rettungsteams mit Hubschraubern und schickte Hilfsgüter wie Zelte, Decken, Medikamente und Lebensmittel.

Das Beben hatte weite Landstriche im Norden Pakistans und Indiens verwüstet, vermutlich kamen mehr als 41 000 Menschen ums Leben. Nach Angaben der Johanniter-Hilfe wurden rund 80 Prozent der Häuser in den Bergregionen Pakistans beschädigt oder zerstört. Rund sieben Millionen Menschen seien betroffen. Allein in Muzaffarabad werden noch tausende Opfer unter den Trümmern vermutet. (tso/dpa)

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