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Eine Frau trauert um ihr Kind.

© Reuters

Südkorea: Bericht: Unglücksfähre „Sewol“ war regelmäßig überladen

Die vor der südkoreanischen Küste gesunkene Fähre "Sewol" war regelmäßig überladen gewesen, heißt es in einem Bericht. Bei den Bergungsarbeiten ist jetzt ein Taucher gestorben. Er hatte bei einem Tauchgang sein Bewusstsein verloren.

Die verunglückte südkoreanische Fähre „Sewol“ war nach Angaben der Ermittler in der Vergangenheit regelmäßig überladen. Der jetzige Reeder der „Sewol“ habe bei mehr als der Hälfte der 241 Fahrten des Schiffs zu viel Ladung aufgenommen, um mehr Profit herauszuschlagen, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag unter Berufung auf das Ermittlerteam aus Staatsanwaltschaft und Polizei. Am Unglückstag vor drei Wochen sei die Fracht dreimal so schwer gewesen wie die empfohlene maximale Ladekapazität.

Untersucht wird auch. ob die Ladung der "Sewol" richtig gesichert war

Die Ermittler vermuten schon seit längerem, dass eine Überladung des Schiffs sowie frühere Umbauten an der 20 Jahre alten Auto- und Personenfähre den Untergang mit verursacht haben könnten. Untersucht wird auch, ob die Ladung richtig gesichert war. Der jetzige südkoreanische Reeder Chonghaejin Marine hatte die Fähre nach der Übernahme im vergangenen Jahr umbauen lassen, um mehr Passagiere befördern zu können.

Die „Sewol“ war am 16. April mit 476 Menschen an Bord vor der Südwestküste Südkoreas gekentert. Die Zahl der Toten liegt bei mehr als 260. Etwa 40 Menschen gelten noch als vermisst. Am Dienstag starb ein Taucher bei den Bergungsarbeiten.

Taucher stirbt bei den Bergungsarbeiten in der "Sewol"

Bei den Bergungsarbeiten am Wrack der gesunkenen südkoreanischen Fähre „Sewol“ ist ein Rettungstaucher gestorben. Der 53-Jährige habe während eines Tauchgangs das Bewusstsein verloren, teilte die Einsatzleitung am Dienstag mit. In einem Krankenhaus im südlichen Mokpo sei sein Tod festgestellt worden. Der Mann hatte für eine Firma gearbeitet, die auf Bergungsarbeiten spezialisiert ist. Die „Sewol“ war vor drei Wochen mit 476 Menschen an Bord vor der Südwestküste Südkoreas gekentert. Die Zahl der Todesopfer liegt bei über 260. Rund 40 Menschen gelten noch als vermisst.

Zahl der geborgenen Toten auf über 260 gestiegen

Knapp drei Wochen nach dem Fährunglück in Südkorea ist die Zahl der geborgenen Toten auf 260 gestiegen. Die Bergungsmannschaften zogen am Montag nach Angaben der Behörden zwölf weitere Leichen aus dem Wrack der vor der Südwestküste des Landes gesunkenen „Sewol“. Damit gelten jetzt noch 42 der ursprünglich 476 Insassen als vermisst.
Bei den Tauchgängen seien bis zum Montag fast alle Kabinen des Schiffs durchkämmt worden, in denen noch die Leichen von vermissten Passagieren vermutet worden seien, berichteten sükoreanische Sender.

Die meisten Insassen waren bei dem Unglück im Bauch der mehrstöckigen Fähre eingeschlossen worden. Die „Sewol“ war am 16. April gekentert, als sie einen Kurswechsel vorgenommen hatte. Die meisten Passagiere waren Jugendliche auf einem Schulausflug. Die Ermittler vermuten, dass eine Überladung zusammen mit früheren Umbauten an der 20 Jahre alten Auto- und Personenfähre ein Grund für den Untergang war. Auch wird untersucht, ob die Ladung richtig gesichert war. Der Kapitän und die anderen 14 leitenden Besatzungsmitglieder sitzen in Untersuchungshaft. Sie werden beschuldigt, die Passagiere nach dem Kentern des Schiffs im Stich gelassen zu haben. Nur 174 Insassen hatten gerettet werden können. (dpa)

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