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Zuhause im Schlamm. Flüchtlingen in „Bajed Kandala Nummer Eins“ soll ebenso geholfen werden wie jenen, die erst gar keinen Platz in solchen Großlagern finden.

© Dickerhof/Welthungerhilfe

Tagesspiegel-Spendenaktion: Unterstützung für die Flüchtlinge in Syrien

Während Politiker fordern, den Flüchtlingen in der Krisenregion zu helfen, tut der Tagesspiegel das auch. Mit Hilfe der Spendengelder der Tagesspiegel-Leser und der Welthungerhilfe soll in Syrien, dem Irak und der Türkei angepackt werden.

Wer diese Verhältnisse kennt, kann nachvollziehen, warum sich Menschen auf den gefährlichen, teuren Weg Richtung Nordeuropa machen. Im Massenlager „Bajed Kandala Nummer Eins“ im Nordirak sind weit mehr als zehntausend Flüchtlinge „zu Hause“. Es sind zu 90 Prozent Jesiden, rund zehn Prozent Muslime – und alle sind sie vor den Attacken des „Islamischen Staats“ aus dem Irak geflohen. Im vom „Development and Modification Center“ und dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR betriebenen Camp übernachten im Schnitt neun Menschen auf einer Fläche, wie sie in Deutschland etwa ein Doppelbett bietet. Die Zelte stehen auf einem gemauerten Podest, damit sie nicht im Schlamm versinken, wenn es wie dieser Tage regnet. Und nun kommt auch noch die Kälte dazu.

Für den Tagesspiegel ein wichtiger Grund, innerhalb seiner jährlichen Weihnachtsspendenaktion „Menschen helfen!“ einen Teil der Spenden den Flüchtlingen in der Krisenregion zugutekommen zu lassen. Der Großteil der Erlöse geht zwar weiterhin an in diesem Jahr 58 soziale Projekte, Wohlfahrtsverbände und Initiativen in Berlin und Brandenburg. Doch auch die Auslandshilfe hat Tradition. Mit der Deutschen Welthungerhilfe (DWHH) soll daher den Flüchtlingen in den Herkunftsländern geholfen werden – der Spendenverein greift damit auch eine Forderung der Politik auf.

Angesichts der größten humanitären Krise seit dem Zweiten Weltkrieg „zwingt der brutale Bürgerkrieg auch in Syrien im fünften Jahr die Menschen, ihre Heimat zu verlassen“, schreibt die Welthungerhilfe in ihrer Bewerbung für die Tagesspiegel-Weihnachtsaktion zugunsten von Flüchtlingen in den Herkunftsländern. Die Unterstützung soll je nach Fortgang der aktuellen Kämpfe in den Regionen sicher eingesetzt werden.

Heizöfen und Geldkarten

Nach Erfahrung der Mitarbeiter im Nordirak, in Syrien und in der Türkei würden die meisten Menschen ihre Heimat am liebsten gar nicht verlassen. Doch fliehen sie, um ihr Leben zu retten, und sie hoffen auf ein besseres. In der Türkei haben schon knapp zwei Millionen syrische Flüchtlinge bis September 2015 Zuflucht gefunden – die Dunkelziffer ist laut Welthungerhilfe noch weitaus höher. Weil die Kapazitäten der Lager nicht ausreichen, müssen sich rund 85 Prozent der Vertriebenen eine Unterkunft außerhalb der Massenlager suchen. So lebt ein Großteil der Flüchtlinge in den Städten unter elenden Bedingungen und von offizieller Hilfe ausgeschlossen. In der Türkei unterstützt die DWHH mit lokalen Partnern und Behörden 45 000 Menschen im südostanatolischen Gaziantep sowie in den Provinzen Batman, Mardin und Kilis nahe der syrischen Grenze. Das bewährte „Cash Card System“ soll ausgeweitet werden: Die bedürftigsten Familien haben eine monatlich aufzuladende Geldkarte für Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs. Sie erhalten für vier Monate auf ihren Geldkarten zusätzlich monatlich knapp zwölf Euro pro Person – für Decken, Kleidung, Winterartikel. Zudem will die DWHH 9000 besonders schutzbedürftige Menschen – Behinderte, Ältere, Alleinerziehende, minderjährige Familienvorstände – in Kiziltepe und Mardin mit Heizöfen versorgen. Weitere 13.800 Menschen sollen Heizmaterial für drei Monate erhalten. Und auch im Frühjahr geht die Hilfe weiter.

Seit September 2014 engagiert sich die DWHH zudem besonders in der Region Kurdistan-Irak im Nordirak für syrische und irakische Flüchtlinge. Mit lokalen Mitarbeitern möchte sie weiter Lebensmittel verteilten, das Campmanagement betreuen, Schulen und zerstörte Infrastruktur wieder aufbauen. Auch hier sollen 9000 besonders bedürftige Familien, die in Zelten oder unfertigen Gebäuden leben müssen, einen Ofen sowie Kerosin für den Winter erhalten. Je 2000 Familien in der Region Dohuk und Erbil erhalten zudem einmalig je 220 Euro in bar, um Winterkleidung und -ausrüstung zu kaufen. In vier mobilen Krankenstationen sollen zudem 48 Dörfer über vier Monate medizinische Grundversorgung und Beratung erhalten – diese Unterstützung kommt 81 000 Menschen zugute.

In Syrien unterstützt die Welthungerhilfe den Lagerkomplex bei Azaz nahe der Türkei mit Logistik, Kleidung und Öfen. Die Menschen in „Bajed Kandala Nummer Eins“, rund eine Autostunde von Duhok im Nordirak entfernt, hoffen auf Winterkleidung wie Thermounterwäsche.

Spenden bitte an: Spendenaktion Der Tagesspiegel e. V., Verwendungszweck: „Menschen helfen!“, Berliner Sparkasse (BLZ 100 500 00), Konto 250 030 942 – Namen und Anschrift für den Spendenbeleg notieren. BIC: BELADEBE,

IBAN: DE43 1005 0000 0250 0309 42

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