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Der Vulkan auf Island ist weiterhin schwer aktiv - und sorgt für Ausfälle im Flugverkehr.

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Update

Vor einem Jahr: Tausend Flüge fallen aus - ein paar auch in Berlin

Die Aschewolke aus Island bremst am Montag wieder einmal den Luftverkehr in Teilen Europas. Betroffen sind der Norden und der Nordwesten - und dadurch auch Berlin.

Die Berliner Flughäfen haben am Montag Auswirkungen der Aschewolke des isländischen Gletschervulkans Eyjafjallajökull gespürt. Auf dem Flughafen Schönefeld fielen die Flüge von und nach Dublin, Edinburgh, London und Nottingham aus. Auf dem Flughafen Tegel wurde ein Flug nach Amsterdam gestrichen. Der Luftraum über den britischen Inseln ist seit Sonntag zu großen Teilen gesperrt.

Am Montagvormittag wurden auch die niederländischen Flughäfen Amsterdam-Schiphol und Rotterdam stillgelegt. Der Flugverkehr über Deutschland bleibt von den neuen Aschewolken des isländischen Vulkans Eyjafjöll vorerst verschont. „Wir erwarten keine Beeinträchtigungen innerhalb der nächsten Tage“, sagte der Flugmeteorologe Andreas Beck vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Montag in Hamburg.

Auch die Deutsche Flugsicherung (DFS) in Langen erklärte, „bis auf weiteres“ sei über Deutschland nicht mit Behinderungen zu rechnen. Elf Langstreckenflüge wurden zum Rhein- Main-Airport umgeleitet, weil sie nicht an ihren Zielorten in Amsterdam und London Heathrow landen konnten. Wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport mitteilte, mussten außerdem acht Flüge nach Dublin, Amsterdam, Birmingham, London City und Manchester annuliert werden.

Auf den betroffenen holländischen Flughäfen seien von 6 Uhr bis 14 Uhr keine Starts und Landungen möglich, teilte die Luftverkehrsbehörde des Landes mit. Die Sperrung auf den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick sollen wurde zwischenzeitlich aufgehoben, wie die britische Flugsicherung NATS am Morgen mitteilte.

Auch andere Flughäfen blieben dicht, darunter alle in der britischen Provinz Nordirland sowie einige in Schottland. In Irland war die Hauptstadt Dublin betroffen. Dort sollten bis voraussichtlich 12.00 (Ortszeit) die Flugzeuge stillstehen. Die Flughäfen in Manchester, Liverpool und Leeds Bradford konnten ab dem frühen Montagmorgen wieder Maschinen abfertigen.

Der Präsident der Fluglinie Virgin Atlantic, Sir Richard Branson, kritisierte die Schließung des Flughafens in Manchester. „Alle Testflüge von Fluggesellschaften, Flugzeug- und Motorenherstellern haben bislang keine Beweise gebracht, dass die Fluglinien nicht in kompletter Sicherheit normal weiterfliegen können“, sagte Branson am Sonntag. „Über tausend Flüge sind vergangene Woche in Frankreich unter ähnlichen Bedingungen gestartet.“

Ein Sprecher von British Airways (BA) forderte, die Fluggesellschaften sollten selbst entscheiden können, ob sie fliegen oder nicht. Die britische Luftfahrtbehörde CAA wehrte sich gegen die Vorwürfe: Die Sicherheit der Passagiere habe absoluten Vorrang.

Die Vulkanasche-Wolke über dem Norden Großbritanniens hatte sich nach Messungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) aber etwa 4000 Metern Höhe drei Kilometer dick ausgebreitet. Das hatte ein Messflugzeug vom Typ Falcon nach Oberpfaffenhofen bei München herausgefunden. (dpa)

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