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Loveparade

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Techno-Umzug: Loveparade in Essen

1,2 Millionen ausgelassen feiernde Raver haben die Essener Innenstadt in eine Partymeile verwandelt. Die Techno-Fans feierten mit 27 Paradewagen auf einem 2,5 Kilometer langen Rundkurs.

"Es sind jetzt schon mehr Menschen da als in Berlin zum vergleichbaren Zeitpunkt", sagte Loveparade-Sprecher Björn Köllen. "Die Innenstadt ist gut gefüllt", sagte ein Polizeisprecher. Bei der ersten Loveparade im Ruhrgebiet haben nach gemeinsamen Angaben von Veranstaltern und Polizei 1,2 Millionen Menschen gefeiert. Die Raver-Parade war 1989 in Berlin gegründet worden. Dort waren im vergangenen Jahr nach Polizeiangaben nur noch 500.000 Besucher zusammengekommen.

Bei einem Zwischenfall am Nachmittag wurde ein Sanitäter durch einen Messerstich in den Bauch verletzt. Der Mann sei in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte eine Polizeisprecherin. Die Umstände der Tat seien derzeit jedoch noch unklar. Bei der Anreise der Techno-Fans war es zuvor vereinzelt zu Problemen an Ruhrgebiets- Bahnhöfen gekommen. So konnten mehrere Nahverkehrszüge wegen Überfüllung keine weiteren Fahrgäste mehr aufnehmen.

Am Nachmittag wollten Stars der Szene wie Westbam oder Moby die Menge bei einer Abschlusskundgebung im Stadtzentrum in Bewegung bringen. Techno-Begeisterte und Neugierige aller Altersklassen, von Familien mit Kleinkindern bis zu Rentnern, hatten bereits seit dem Vormittag die Innenstadt gefüllt und auf den Straßen und Plätzen immer wieder für spontane Partys gesorgt.

Loveparade
Mehr als 500 Künstler treten während des Love-Weekends auf den Paradewagen und in den Clubs des Ruhrgebiets auf. -

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Entlang des Zugwegs mischten sich auch einige Anwohner unter die Raver oder verfolgten das Spektakel von ihren Fenstern aus. Duschen aus Wassereimern oder aus Schläuchen, die Bewohner aus den Fenster der umliegenden Häuser hielten, sorgten immer wieder für eine Abkühlung der in der Sonne tanzenden Menge. Zu Rettungseinsätzen sei es vor allem wegen Kreislaufproblemen oder Schnittverletzungen durch Scherben gekommen, sagte ein Sprecher des Malteser Hilfsdienstes. Während viele Ladenbesitzer ihre Geschäfte für den Verkauf von Getränken und Snacks nutzten, bleiben andere Geschäfte ganz geschlossen oder wurden von Sicherheitsleuten bewacht.

Entwarnung konnte die Leiterin der Essener Domschatzkammer, Birgitta Falk, geben. Nach dem Start der Parade sei es zu keinerlei erkennbaren Beeinträchtigungen der Goldenen Madonna im Essener Dom gekommen. Mit einem im Dom während der Loveparade gemessenen Pegel von 46 Dezibel sei die Lautstärke "erstaunlich gering" gewesen, sagte Falk. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte es Befürchtungen gegeben, dass die Beschallung der Essener Innenstadt mit mehr als 600.000 Watt zu Schäden an dem mehr als 1000 Jahre alten Kunstwerk führen könnte. (mit dpa)

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