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Tierwelt: Kuh-Herde attackierte Familie

Kühe scheinen meist friedliebende und gutmütige Tiere zu sein. Doch gelegentlich kommen bei den Tieren urzeitliche Instinkte wieder hoch: Eine niederbayerische Familie wurde am Wochenende in Österreich von wild gewordenen Kühen angegriffen und verletzt.

Salzburg (04.07.2005, 17:40 Uhr) - Eine zehnköpfige Familie aus Niederbayern ist am Sonntagabend bei einer Bergwanderung im österreichischen Bundesland Salzburg von einer Rinderherde attackiert und verfolgt worden. Bei der Flucht vor den wild gewordenen Kühen erlitt ein Familienmitglied einen Herzanfall. Zwei Menschen, darunter ein siebenjähriges Kind, wurden von den angreifenden Kühen verletzt. Zwei erlitten leichtere Blessuren, als sie auf der Flucht vor den schnaubenden Rindern stürzten, sagte ein Polizeisprecher in Salzburg.

Die Familie aus Passau und Fürstenzell war nach eigenen Aussagen am Nachmittag auf dem Rückweg von einer Bergwanderung auf dem Zwölferkogel bei Hinterglemm über die eingezäunte Almwiese gelaufen, auf der rund 40 Rinder weideten. Dabei handelte es sich um ein 200 Meter langes Teilstück eines offiziell ausgezeichneten Wanderwegs. Als die in drei Gruppen laufende Familie an den Tieren vorbei kam, griffen die Wiederkäuer an und verletzten zwei Erwachsene und ein siebenjähriges Kind. Eine Frau erlitt eine Herzschwäche und wurde von der Besatzung eines Rettungshubschraubers versorgt. Sie wurde mit den übrigen Verletzten zunächst ins Krankenhaus von Zell am See gebracht.

Experten wiesen am Montag darauf hin, dass Attacken von Kühen zwar selten sind, aber doch hin und wieder vorkommen, wenn sie sich angegriffen fühlen. Nach einem Bericht des Österreichischen Rundfunks ORF war eines der Kinder der angegriffenen Familie zu den Kälbern der Herde gegangen. «Rinder stammen von urzeitlichen Büffeln und Auerochsen ab, und die mussten sich gegen Raubtiere (...) verteidigen. Entweder sie flüchteten, oder die Herde rottete sich zusammen und ging gemeinsam gegen die Angreifer vor.» Dies sei möglicherweise bei dem Zwischenfall auf der Breitfußalm geschehen. Besonders kritisch sei es, wenn frei laufende Hunde die Rinder störten. (tso)

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