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Panorama: Todesopfer bei Explosion eines Bunkers Unglück in Lübbener Firma

zur Entsorgung von Munition

Lübben (weso). Bei der Explosion in einem Munitionsbunker des Spreewerks nördlich von Lübben (Kreise DahmeSpreewald) kamen Dienstagnachmittag vermutlich vier Arbeiter ums Leben. Bei einem Toten handelt es sich um einen 26-jährigen Arbeiter, drei seiner Kollegen wurden am Abend noch vermisst. Aus bisher noch ungeklärter Ursache kam es gegen 13 Uhr 20 in dem Bunker, in dem nach Auskunft des Potsdamer Innenministeriums delaborierte Fliegerbomben gelagert wurden, zu einer Explosion.

Die teils tonnenschweren Betontrümmer wurden über eine Fläche von rund einem Hektar verstreut. Ob die Opfer in dem Bunker arbeiteten oder sich zum Zeitpunkt des Unglücks außerhalb befanden, war gestern Abend noch ungeklärt. In den Trümmern des Bunkers ereignete sich dann gegen 14 Uhr 15 eine zweite Explosion. Bereits die erste Detonation zerstörte den massiven Betonbunker vollständig. Er stammte noch aus DDR-Zeiten und hatte eine Grundfläche von etwa 5 mal 20 Metern. Die Mauern sind nach Polizeiangaben bis zu vier Meter dick. Der Explosionsdruck entwurzelte auch Bäume.

Die Polizei sperrte den Bereich um den Unglücksort im Industriepark Lübben weiträumig ab. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk suchten mit Hilfe von Hunden nach den Vermissten. Die Firmenleitung weigerte sich, zu dem Unglück eine Stellungnahme abzugeben.

Vor der Wende wurde im Spreewerk der größte Teil der Munition für Kleinwaffen (Pistolen und Gewehre, aber auch Maschinenpistolen und Maschinengewehre) der DDR produziert. Nach der Wiedervereinigung wurde das Werk umgerüstet. Die dort zuvor hergestellte Munition wurde nun vernichtet. 1992 erwarb das US-Unternehmen General Atomics mit Sitz in San Diego (Kalifornien) die Unternehmensgruppe Spezialtechnik Dresden, zu der auch die Firma Spreewerk gehörte. Seither werden dort Munition, Raketen, Minen und auch Napalm für die Nato, die Bundeswehr, Schweden, die Schweiz aber auch für die US-Armee vernichtet.

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