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© dpa

Todesursache: Privatarzt gab Jackson laut Bericht Narkosemittel

Michael Jacksons Arzt könnte für den Tod des "King of Pop" verantwortlich sein: Laut CNN verabreichte er das Narkosemittel Propofol.

Bereits seit Beginn der Ermittlungen um den plötzlichen Tod von Michael Jackson steht dessen Privatarzt Conrad Murray unter einem schweren Verdacht: Er soll dem Popstar das Narkosemittel Propofol verabreicht haben. Nun berichten sowohl der TV-Sender CNN als auch der Internetdienst tmz.com, dass der Kardiologe dies bei seiner Vernehmung durch die Polizei auch selbst eingeräumt habe.

Dem tmz-Bericht zufolge hat Murray dem "King of Pop" wegen seiner Schlafstörungen eine Tropf-Infusion mit dem gefährlichen Mittel gegeben. Die Polizei gehe davon aus, dass der Arzt sich dann nicht weiter um den Sänger gekümmert habe und vielleicht sogar selbst eingeschlafen sei. Sollte dies tatsächlich stimmen, hätte der Arzt fahrlässig gehandelt: Propofol ist ein rasch wirkendes Narkosemittel, das unter ärztlicher Aufsicht verabreicht und mit einem EKG überwacht werden muss. Doch bei der Durchsuchung von Jacksons Haus wurde weder ein solches Gerät noch zumindest ein Pulsmesser gefunden.

Als Murray zurückkam oder aufwachte, war es jedenfalls längst zu spät. Jackson war bereits ohne Bewusstsein, und sein Privatarzt versuchte alles, um ihn wiederzubeleben – ohne Erfolg.

Nun wird gegen Murray wegen des Verdachts auf Totschlag ermittelt. Bereits in der vergangenen Woche beschlagnahmten die Ermittler bei zwei Durchsuchungen in der Praxis des Kardiologen und in einem Lagerraum im texanischen Houston zahlreiche Unterlagen, darunter eine Computerfestplatte und eine Adressdatei sowie Rezepte, Rechnungen und Medikamente.

Murrays Anwalt Ed Chernoff wollte sich zu den neuen Berichten nicht äußern. "Es ist Zeitverschwendung, auf alle diese Lecks aus anonymen Quellen zu antworten", erklärte Chernoff laut People-Magazin. "Ich fühle mich wie ein Pferd, das sich gegen Fliegen wehrt."

Michael Jackson hatte am 25. Juni in seinem Haus in Los Angeles einen plötzlichen Herzstillstand erlitten. Das Mittel Propofol, das gewöhnlich im Krankenhaus bei Operationen oder Untersuchungen angewendet wird, könnte den Tod des Sängers ausgelöst haben. Endgültigen Aufschluss sollen die Bluttests liefern, die möglicherweise noch in dieser Woche veröffentlicht werden.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, bm

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